Bochum-Riemke. Projekt „Vom Hausacker zum Urban Green“ in Bochum-Riemke macht sichtbare Fortschritte. Die Freizeitstätte soll im kommenden Frühjahr fertig sein.

Die Gelegenheit ließen sich die Mädchen und Jungs der Cruismann-Förderschule nicht entgehen: Sie nahmen die Kletter- und Spielgeräte auf dem ehemaligen Sportplatz Am Hausacker zum Probe-Toben in Beschlag. Mit dem Verteilen des Sandes ist der Spielplatz seit Montag fertig – er darf aber erst genutzt werden, wenn die gesamte Freizeitfläche „Urban Green“ fertig ist.

Das vom Land geförderte Projekt „Vom Hausacker zum Urban Green“ begann im vergangenen Oktober und soll im Frühjahr 2021 fertig sein. Spiel, Sport und Begegnung für die Menschen im Stadtteil stehen im Mittelpunkt. Im Vorfeld haben sich viele Bürger, Vereine, Freizeiteinrichtungen, Kitas und Schulen an der Planung der Fläche beteiligt – neben der Cruismann-Schule äußerten auch die Wilberg-Schule und die Paul-Dohrmann-Schule, Förderschule mit dem Schwerpunkt soziale und emotionale Entwicklung am Standort Tippelsberg, ihre Ideen für eine Spielfläche, die kaum einen Wunsch offen lässt.

Spiel und Sport für jedes Alter

Die spielerische Förderung von sozialen Kompetenzen, Kreativität, Bewegung und motorischen Fähigkeiten der Kinder unterschiedlichen Alters stand bei der Planung des Spielplatzes im Mittelpunkt. So gibt es in dem Teil des Spielplatzes für die jüngeren Kinder eine Sandbaustelle und einen Hügel mit Wasserpumpe, Sprudelsteinen und Wasserrinnen, die in einen Matschbereich münden.

Die Kinder der Cruismannschule wie Phil (Mitte) verteilten fleißig den Sand für den neuen Spielplatz in Riemke.
Die Kinder der Cruismannschule wie Phil (Mitte) verteilten fleißig den Sand für den neuen Spielplatz in Riemke. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Der Hochseilgarten und die Schaukel im anderen Bereich sowie der Stangenwald laden ältere Kinder zur Bewegung, zum Klettern und zum kreativen Spielen ein. Inklusive Elemente wie die Vogelnest-Schaukel, ein Liegebrett im Sandkasten und eine Doppelschaukel fügen sich in die beiden Bereiche ein und bieten auch Kindern mit Handicap vielseitige Spielmöglichkeiten.

Trampoline mit Rollstuhl

Dem stehen zwei Trampoline in nichts nach: Sie sind in den Boden eingelassen, damit auch Kinder mit Rollstuhl sich – mit oder ohne Begleitung – darauf bewegen können. Zusätzlich zum Wasserspielplatz wird ein Spielpunkt für die Kinder unter drei Jahren errichtet. „Das ist“, so Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, „einer der schönsten Spielplätze in Bochum“.

Dominierendes Element des künftigen „Urban Green“ ist schon jetzt die Freilufthalle, die vielseitig genutzt werden kann – ob für Aufführungen, Proben und einen Tanzclub, der mit der Fläche liebäugelt. Zudem sind Disziplinen wie Weitsprung, Kugelwerfen und 100-/20-Meter-Läufe möglich, ebenso wie Basketball und Fußball für alle Altersklassen.

Betreiber wird noch gesucht

Jana Neumann vom Sportamt erklärt: „Insgesamt 60 Bäume werden auf der Fläche gepflanzt; der bereits aufgeschüttete Mutterboden dient der Modellierung.“ Einen festen Platz bekommt die Boule-Anlage, die der Schützenverein ABSV Hofstede-Riemke betreiben wird. Im Laufe des Jahres werden dann noch die Stugas, kleine Holzhäuschen, aufgestellt, die von Vereinen genutzt werden können.

Förderung stand auf der Kippe

Über drei Millionen Euro an Fördermitteln fließen in das Projekt „Von Hausacker zum Urban Green“, darin enthalten die Sanierung der Umkleiden und die Planungskosten. Die Emscher-Genossenschaft beteiligt sich mit der Regenwasser-Abkopplung.

Dabei stand die Förderung auf der Kippe. Oberbürgermeister Thomas Eiskirch: „Der zweite Bauabschnitt unseres Projektes war plötzlich nicht mehr im Städtebauförderprogramm des Landes enthalten. Wir haben dann alles drangesetzt, viele Gespräche geführt und erfolgreich Überzeugungsarbeit geleistet, so dass das Geld dann doch floss.“

In Kürze soll eine Ausschreibung erfolgen, „mit der suchen wir einen gemeinnützigen Betreiber des Urban-Green-Projektes“, so Neumann. Dieser wird dann seine feste Adresse in den alten Sportvereinsräumen bekommen, das noch energetisch saniert wird.

Bei Fertigstellung der Gesamtmaßnahme werden auch die Zäume ringsum verschwunden sein: „Es war ein Wunsch der Riemker Bürger, dass sich das Urban Green zum Stadtteil öffnet. Es ist dann sowohl von der Kleingartenanlage als auch vom Riemker Markt direkt erreichbar“, sagt Jana Neumann.