Riemke. . Projekt „Urban Green“: In Riemke soll ein grünes Freizeitzentrum entstehen. Förderantrag bis Ende Juli möglich. Bürger und Vereine bringen Ideen.
Nur ein Dutzend Kommunen bekamen beim bundesweit ausgeschriebenen Förderprogramm „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ den Zuschlag, darunter Bochum mit dem Projekt „Vom Hausacker zum Urban Green“. Das Sportamt akquirierte die Summe von 158 000 Euro für die Planung. Die Stadt hatte zudem einen Förderantrag für das Projekt gestellt, kam 2017 aber nicht zum Zuge. Der Rat hat jetzt die Verwaltung beauftragt, die weiteren Schritte zur Realisierung des Projekts einzuleiten und die finanziellen Mittel zu generieren. Jana Neumann vom Sportamt: „Wir stellen den Antrag jetzt erneut. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 31. Juli.“ Die Fördersumme beträgt ca. 1.8 Millionen Euro aus dem Landesprogramm „Investitionspakt soziale Integration im Quartier NRW 2018“. Der städtische Eigenanteil läge bei 180 000 Euro. Klappt alles, könnte der Bau Anfang 2019 beginnen.
Grünes Freizeitzentrum für den Stadtteil schaffen
Der Ascheplatz Am Hausacker wurde 2016 stillgelegt. Der Tennenplatz gilt aus mehreren Gründen als ideal: Er grenzt an ein Jugendfreizeithaus (Am Hausacker), liegt mitten im Wohngebiet und bereicherte mit neuer Nutzung einen Stadtteil, der weder über viel Grün noch über einen Treff außer dem Marktplatz verfügt. Dort will die Stadt in bemerkenswerter Vernetzung zahlreicher Fachämter ein grünes Freizeitzentrum für den Stadtteil schaffen, das alle Altersgruppen einbezieht.
60 Riemker Vereine hat die Stadt mit ins Boot geholt
Im Vorfeld sind die Riemker breit beteiligt worden, um das Projekt fest im Stadtteil zu verankern, sie konnten Wünsche vorbringen. Deren erste Ideen sind in die Planung eingeflossen; der Vorentwurf wird bearbeitet, wie Monika Hoff vom gleichnamigen Landschaftsarchitekturbüro aus Essen erläutert. Viele unterstützen die Entwicklung, allein 60 Riemker Vereine hat die Stadt mit ins Boot geholt, von den Kleingärtnern über Sportler, das ansässige Jugendzentrum, Schüler und Kitas.
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Erreichbarkeit
So wünschen die Senioren etwa eine gute fußläufige Erreichbarkeit vom Marktplatz und ein Café auf der Grünfläche, Umweltverbände wollen vor allem Naturerlebnisse schaffen; 60 neue Bäume sollen gepflanzt werden. Die Kinder und Jugendlichen, die das Jugendfreizeithaus Riemke besuchen, schlagen vielschichtige Spielplatzangebote vor zum Toben und Turnen. Die Älteren wollen ein Kleinspielfeld, eine Skate- und Inlineanlage.
Platz für Wasserspielplatz und Mehrgenerationensport
Vorgesehen ist eine Freilufthalle, für die bereits Vereine Interesse angemeldet haben, darunter ein brasilianischer Tanzclub. Dort sind auch Veranstaltungen möglich. Der Boule-Verein bekommt eine turniertaugliche Bahn: Der Bürgerschützenverein Hofstede-Riemke (ABSV) hat eigens eine Bouleabteilung gegründet. Es bleibt Platz für einen Wasserspielplatz und für Mehrgenerationensport. Denn die Fläche geht weit über den Sportplatz hinaus, misst laut Monika Hoff fast 15 000 Quadratmeter. Vorgesehen sind auch Stugas – kleine Hütten nach dem Vorbild schwedischer Ferienhäuser – die die Vereine nutzen können.
Wasser fließt über bepflanzte Mulden
Müssen die Planer noch auf Mittel für die Umsetzung warten, gibt es von der Emschergenossenschaft eine Förderzusage für die Abkopplung des Regenwassers. Fast 10 000 Quadratmeter versiegelte Fläche werden vom Mischwasserkanal getrennt. Das Wasser fließt über bepflanzte Mulden und Baumrigolen, versickert und wird für den Wasserspielplatz verwendet.