Bochum. Der Künstler Bernd Figgemeier wird am 20. Juni 80 Jahre alt. Seit den 1960er Jahren prägt er die Kunstlandschaft in Bochum und darüber hinaus.

Einer der bekanntesten Bochumer Künstler wird am Samstag, 20. Juni, 80 Jahre alt: Herzlichen Glückwunsch, Bernd Figgemeier!

Figgemeier prägt die hiesige Kunstszene seit den 1960er Jahren, immer wieder hat er auch überregional auf sich aufmerksam gemacht. Sein individueller Stil, aber auch sein sicheres Gespür für Herausforderungen der gesellschaftlichen Zeitläufte kennzeichnen die Arbeiten des Bochumers, der neben seiner künstlerischen Tätigkeit auch als Pädagoge Spuren hinterlassen hat.

Bereits 1960 in der Bochumer Kunstsammlung vertreten

Bereits als Schüler konnte Figgemeier 1958 seine „Ausstellungskarriere“ mit der Aufnahme in die „Präsentation Jungwestfalen“ im Westfälischen Landesmuseum in Münster starten. 1960 waren erste Arbeiten (Grafiken, Skulpturen) deutschlandweit unterwegs in der Ausstellung „Sport in der Bildenden Kunst“. Im selben Jahr war seine Großplastik „Sehnsucht nach Wiedervereinigung“ als Sieger eines Jugendkunstwettbewerbs in der eben eröffneten Bochumer Städtischen Kunstgalerie am Stadtpark zu sehen.

Bernd Figgemeier, Bruder des populären, im März verstorbene TV-Sportreporters Eberhard Figgemeier, studierte an den Kunstakademien in München und Düsseldorf sowie an der Ruhr-Uni, wo er 1967 seinen Abschluss machte. Lehrtätigkeiten übte er als Studiendirektor und als Dozent für Medienpädagogik/Ästhetik und Kommunikation 33 Semester lang an der Ev. Hochschule aus.

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Der umtriebige Künstler ist seit fast 50 Jahre Mitglied im Bochumer Künstlerbund, dessen Vorsitzender er lange war. Sein Oeuvre ist allerdings nicht nur in Bochum präsentiert worden, sondern überall im Land. Als geschätztes Vorstandsmitglied im Bundesverband Bildender Künstler Westfalen kam Figgemeier viel herum. Nach wie vor ist er für den BBK als Ausstellungskurator und für Einführungen und Vernissagen im Einsatz.

Persönliche Herangehensweise früh gefunden

Der Bochumer hatte seine ganz persönliche Herangehensweise an die Kunstgestaltung früh gefunden. Beispielhaft dafür stehen seine Reliefbilder; immer wieder entstanden Bilder mit prägnanten Oberflächen, es wurden Fundmaterialien verwendet, den Farben Sand zugesetzt oder Wellpappe als gestalterisches Element eingesetzt. So entstanden „Gemälde“, die weit über das Malerisch-Gestische hinausreichen. Vielmehr können Figgemeiers Mixed-Media-Kompositionen auch als reiche Fundorte für einen sozusagen archäologischen Blick des Betrachters aufgefasst werden.

Immer wieder ist Bernd Figgemeier mit charakteristischen Bleifiguren in Erscheinung getreten, wie hier im Kunstmuseum Bochum.
Immer wieder ist Bernd Figgemeier mit charakteristischen Bleifiguren in Erscheinung getreten, wie hier im Kunstmuseum Bochum. © Ingo Otto / WAZ FotoPool

Zur 1000-Jahr-Feier der Stiepeler Dorfkirche anno 2008 gestaltete der Künstler neben einer Grafikmappe und dem Entwurf für neuzeitliche Abendmahlsgerätschaften ein dickes Buch zum Fest und verfasste darin den Beitrag zur Baugeschichte und künstlerischen Ausstattung der Dorfkirche.

Aktiv rund um die Dorfkirche in Stiepel

Ab 2010 hatte er für fünf Jahre die künstlerische Leitung des „Stiepeler Kultursommers“ inne.

Auch im öffentlichen Raum ist Bernd Figgemeiers Kunst sichtbar: So empfängt seine Skulptur „Miteinander – Füreinander“ als Wahrzeichen seit über 35 Jahren vor der Ev. Hochschule an der Immanuel-Kant-Straße Studierenden, Dozenten und Besucher.

>>> Info: Aktuelle Ausstellung in Dortmund

Bernd Figgemeiers aktuelle Gestaltungsschwerpunkte sind menschliche Verhaltensweisen und Kräfte in Natur und Umwelt als Relief-/Strukturbilder und vollplastische Figuren.

23 neue Arbeiten werden in der Städtischen Galerie Torhaus Rombergpark in Dortmund ab Sonntag, 26. Juli, zu sehen sein. Vernissage: um 11 Uhr.

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