Bochum. 1946 gegründet, ist die Vereinigung nach wie vor sehr aktiv. Rund 70 Künstlerinnen und Künstler sind dabei. Gefeiert wird am Sonntag im Museum.

Der Bochumer Künstlerbund BKB blickt in diesem Jahr auf sein 70-jähriges Bestehen zurück. In Rente geschickt wird die Vereinigung aber noch lange nicht. „Wir haben noch eine Menge vor, und wollen zeigen, dass der Künstlerbund so lebendig ist wie eh und je“, betont Doris Kirschner-Hamer, seit 2012 Vereinsvorsitzende des BKB.

Starker Zusammenhalt

Am Sonntag wird der 70. im Museum groß gefeiert. Und dabei wird sicher auch manche Erinnerung aus der bewegten Geschichte des BKB ausgetauscht. Sie beginnt im Mai 1946, als das Kulturamt der Stadt alle in Bochum geborenen und lebenden Maler, Grafiker und Bildhauer aufforderte, an der ersten Nachkriegsausstellung in der Stadt teilzunehmen. Sie wurde im Lichthof des Bergbaumuseums realisiert – und sollte deutlich zeigen, dass sich Bochum auch künstlerisch von der (Kunst)-Diktatur der NS-Zeit emanzipieren wollte.

Ab 1947 fanden alljährlich die Ausstellungen „Bochumer Künstler“ in Ermangelung einer städt. Galerie erst im Kaufhaus Baltz und dann bis 1957 im Hotel Monopol statt. Mit dem Umbau der Villa Marckhoff zur Kommunalen Kunstgalerie wurde auch der Künstlerbund mit seinen Aktivitäten hier heimisch. Alle drei Jahre werden bis heute Übersichtsausstellungen gemeinsam mit dem Museum realisiert. „Die enge Anbindung an das Kulturamt und die Verzahnung mit dem Museum sind ein Spezifikum des Künstlerbundes“, sagt Kirschner-Hamer. Sie ist stolz auf die große Tradition und die gute Kooperation: „Nicht zuletzt beweist das den starken Zusammenhalt innerhalb der Kulturstadt Bochum. Und das ist auch für deren Außendarstellung von Wert.“

Verschiedene Jahresaktivitäten

Der Kunstverein hat heute rund 70 Mitglieder, darunter überregional bekannte Künstler wie H.D. Gölzenleuchter, Klaus Nixdorf, Bernd Figgemeier, Barbara Grosse oder Gabriele Elger. Auch unter den Ehemaligen finden sich viele große Namen, so Friedrich Gräsel, Hermann Metzger oder Hänner Schlieker. Das Interesse am Künstlerbund sei nach wie vor da, sagt Doris Kirschner-Hamer; der Verein erhalte immer wieder Anfragen, suche aber auch selbst nach neuen, jüngeren Mitgliedern. „Voraussetzung ist neben dem klaren Bochumer Bezug die hohe qualitative Kompetenz.“

Über das gesamte Jubiläumsjahr 2016 hinweg wird der Künstlerbund seine Lebendigkeit unter Beweis stellen, abwechslungsreiche Präsentationen und Events sind geplant, ein breites Programm ist in Vorbereitung. „Alle Sparten der Bildenden Kunst, viele Projekte in Kooperation mit anderen Sparten, sowie Projekte, die sich noch keiner etablierten künstlerischen Sparte zuordnen lassen, werden zu erleben sein“, verspricht Kirschner-Hamer.

Jubiläum wird Sonntag groß gefeiert

Nächste Termin nach dem Jahresauftakt am Wochenende ist der 4. März. Dann gibt es in den Kunsthallen Rottstraße 5 Gelegenheit, sich alle Künstler/innen einmal anzuschauen: Präsentiert werden die Ergebnisse eines Portrait-Projektes der Fotograf/innen des Künstlerbundes.

Zum Auftakt des Jubiläumsjahres „70 Jahre Bochumer Künstlerbund“ lädt der BKB am Sonntag (10.1.) um 15 Uhr ins Kunstmuseum, Kortumstraße 147, ein. Es sprechen Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, Museumsdirektor Hans Günter Golinski und die Vorsitzende des Künstlerbundes, Doris Kirschner-Hamer.

Ab 15 Uhr bei freiem Entritt im Museum

Der Nachmittag bietet bei freiem Eintritt Gelegenheit, mit den Künstlerinnen und Künstlern ins Gespräch zu kommen. Außerdem kann die aktuelle BKB-Übersichtsausstellung weiter besichtigt werden, sie wurde wegen des großen Zuspruchs bis zum 31. Januar verlängert. Darin begegnen dem Betrachter viele künstlerische Darstellungsformen – von der Malerei über Zeichnungen bis zu Fotografien oder multimedialen Arbeiten (Öffnungszeiten des Museums Di.-So. 10-17 Uhr und Mi. 10-20 Uhr).

Bei der Geburtstagsparty am Sonntag ist nicht nur für Kunstgenuss gesorgt, es gibt auch ein opulentes Unterhaltungsprogramm. U.a. stellen sich der Poetry Slammer Sebastian23, das Tanz-Duo Peter Kath und Melanie Zachzial und der Profane Chor Bochum vor. Die Moderation des Nachmittags übernimmt Uwe Engels.