Günnigfeld. Seit Jahren vermüllt und verfällt die Schrottimmobilie Günnigfelder Straße 126 in Wattenscheid. Jetzt zieht die Stadt endlich die Notbremse.

Die Stadt Bochum will hier nun konsequenter eingreifen. Das betonte Stadtbaurat Dr. Bradtke am Mittwoch im Hauptausschuss. Die Stadt will als „Ersatzvornahme“ Grundstück und Gebäude sichern und verschließen und geht, was die Kosten anbelangt, in Vorleistung – um Gefahren für Dritte abzuwenden. Das Geld will man sich später vom Besitzer wiederholen; ob es gelingt, bleibt abzuwarten.

Bürger kritisieren Zustand schon seit langer Zeit

„Gute Nachrichten. Am Dienstag hatte ich zuvor ein persönliches Gespräch mit Roland Mitschke geführt; bereits einen Tag später wurde das Thema durch die CDU im Haupt- und Finanzausschuss vorgetragen. Dr. Bradtke sagte ein zeitnahes Handeln der Verwaltung zu. Das macht Hoffnung auf ein positives Ende“, so der engagierte Günnigfelder Bürger Udo Appelhoff, der seit langer Zeit die Bauruine kritisiert und Stadt und Politik darüber informierte. Erst kürzlich sah er bei einem Spaziergang auf der Erzbahntrasse, dass sich mehrere Kinder auf dem Grundstück aufhielten: „Was muss eigentlich an Unfällen geschehen, damit die Verwaltung endlich einmal aktiv wird? Die Feuerwehr war ja bereits vor Ort. Es wird Zeit, dass etwas zum Schutze der Bevölkerung passiert.“

Thema im Ausschuss

Im Haupt- und Finanzausschuss hatte die CDU angefragt, welche Maßnahmen die Stadt ergreifen kann, um der Verwahrlosung Einhalt zu gebieten und die Fläche gegen unbefugtes Eindringen zu sichern. Roland Mitschke, stellv. CDU-Fraktionsvorsitzender: „Uns lag zunächst nur eine Stellungnahme der Verwaltung vor, die darauf abstellte, dass Eltern für ihre Kinder haften und diese keine Gebäude unbefugt betreten dürfen – weltfremd! Kinder sind neugierig und abenteuerlustig, da sind solche schlecht gesicherten Schrottimmobilien wie eine Einladung.“

Gefährlich und hässlich

Diese Immobilie sei für Nutzer der Erzbahntrasse und alle, die zur Zeche Hannover oder nach Wanne-Eickel wollen oder von dort kommen, auch ein negativer Blickfang kurz vor dem Kreisverkehr der Ortsumgehung. Zum Umgang mit Problemimmobilien brauche die Stadt dringend ein klares Konzept. „Es wird höchste Zeit, dass die Verwaltung jetzt hier endlich etwas unternimmt“, sagt auch Hans Henneke, CDU-Ratsmitglied aus Günnigfeld.