Bochum. Bochum hat die erste Corona-Welle gut gemeistet – sagt Krisenstab-Chef Sebastian Kopietz. Die Infektionszahlen sind im Vergleich relativ gut.

Aufatmen an der Awo-Kita am Gropiusweg in Bochum-Querenburg. Die am Montag wegen eines Corona-Falls geschlossene Einrichtung wird am Donnerstag wieder geöffnet. Alle von insgesamt 77 Kindern und Erzieherinnen vorgenommenen Abstriche waren negativ.

Lediglich einige der Kinder müssen noch weiterhin in Quarantäne bleiben, weil sie zur Kategorie 1 der Verdachtsfälle gehören, so die Stadt am Mittwoch. Sie hatte die Kita Anfang der Woche vorsorglich geschlossen, weil ein Kind sich mit dem Coronavirus infiziert hatte. Mehrere seiner Geschwister werden in weiteren Gruppe der Einrichtung betreut. Etwa 90 Prozent von knapp 11.000 Kindern, so die Verwaltung, besuchen momentan wieder Kitas und Tagespflegestellen.

Neuinfizierten-Rate ist auf dem Tiefstand

Der rigorose Schritt, unter den genannten Umständen eine Einrichtung vorsorglich zu schließen, gehöre zur konsequenten Strategie der Stadt, so Sebastian Kopietz. Der Stadtdirektor und Leiter des Krisenstabs hat die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses am Mittwoch zu Beginn ihrer Sitzung über die Lage in Sachen Corona unterrichtet. Sein Zwischenfazit: „Bochum ist verhältnismäßig gut durch die erste Welle gekommen, die epidemiologische Lage ist relativ stabil.“ Nun gehe es darum, trotz verschiedener Lockerungen diesen „Vorsprung“, so Kopietz, nicht zu verlieren.

Dass die Stadt im Vergleich gut dastehe, zeige etwa die Zahl der Infizierten je 100.000 Einwohner. Der NRW-Durchschnitt liege bei 220, in Bochum liege die Zahl momentan bei 159. Auch die aktuelle Neuinfektionsrate sei erfreulich. Sie beträgt 3,5 und „ist damit so niedrig wie noch nie seit wir diese Zahl erheben“.

200.000 bis 300.000 Hygieneartikel wöchentlich

Der Leiter des Krisenstabs betont zwar, dass niemand sorglos werden dürfen („Die Pandemie ist noch nicht beendet“). Eine gewisse Lockerung gibt es jedoch auch bei der Verwaltung. Der Krisenstab tagt nur noch alle zwei Tage und nicht mehr am Wochenende. Die in den vergangenen Wochen übliche Berichterstattung vor Beginn der politischen Ausschüsse ist – zumindest vorerst – beendet. Zugleich stehen neue Herausforderungen an; so etwa die Untersuchung von Bombenverdachtsfällen. Sollte es zu Evakuierungen kommen, stünden diese, so Kopietz, angesichts von Corona unter größeren Erschwernissen als sonst.

Derweil bereite sich die Verwaltung logistisch auf eine mögliche zweite Corona-Welle vor. Für diesen Fall soll genügend Material vorgehalten werden. Die benötigten Mengen sind erheblich. „Im Moment erhalten wir wöchentlich zwischen 200.000 und 300.000 Hygieneartikel und verteilen sie an diverse Einrichtungen“, so Kopietz.

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