Bochum. Die Stadt Bochum will Familien stärker unterstützen. Die Betreuungszeiten in den Kindergärten sollen erweitert, das Kita-Portal ergänzt werden.

Die Stadt schnürt ein Hilfspaket, um Familien in Bochum auch abseits der Corona-Krise zu unterstützen. Wichtigstes Ziel: Die Betreuungszeiten in den Kindertagesstätten sollen erweitert werden.

Familie und Beruf zu vereinbaren: Dieser vielfachen Gratwanderung dienen die sogenannten Flex-Kitas, die in einem Zeitfenster von 6.30 bis 19 Uhr sowie samstags von 7.30 bis 13 Uhr (dann auch für Geschwisterkinder) öffnen können. Drei dieser Kitas gibt es in Bochum: die Awo-Kita an der Hermannstraße, die Kita der Evangelischen Kindergartengemeinschaft Gelsenkirchen/Wattenscheid an der Harkortstraße und das Katholische Familienzentrum an der Liebfrauenstraße.

Der Bedarf sei deutlich größer, sagt Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD). Deshalb sollen mit Beginn des neuen Kindergartenjahres am 1. August drei weitere Flex-Kitas hinzukommen. „Entsprechende Gelder sind vorhanden. Die Träger können sich bewerben“, so Eiskirch. Für 2021 werden stadtweit zehn Flex-Kitas angestrebt.

Weniger Schließungstage = mehr Geld

Ein Problem gerade bei alleinerziehenden Eltern sind die Schließungstage der Kindergärten. Maximal 27 sind jährlich erlaubt, nicht mehr als 20 erwünscht. Unter 20 Tagen liegen aktuell nur ein Drittel der 190 Einrichtungen in Bochum, hat die Verwaltung ermittelt - darunter sämtliche städtischen Kitas, die an zehn Tagen dicht bleiben.

Die Stadt will gegensteuern. Kitas, die ihre jährlichen Schließungstage auf maximal 19 reduzieren - davon bis zu zehn in den Sommerferien -, werden belohnt. „Wir erhöhen in diesem Fall den kommunalen Zuschuss an den Träger“, kündigt Sozialdezernentin Britta Anger an. Dafür stehen bis zu 470.000 Euro zur Verfügung. Die ersten Signale der Kitas seien positiv.