Bochum. Der Ferienpass in Bochum startet trotz der Corona-Krise: allerdings unter veränderten Bedingungen. Für alle Freibad-Fans gibt’s gute Nachrichten.
Trotz der Corona-Krise hält die Stadt Bochum an ihrem Ferienprogramm fest. Dabei wird es erstmals keinen Ferienpass geben. Der Schüler-, Kinder- oder Personalausweis reicht aus, um die Angebote zu nutzen. Damit entfallen die zehn Euro, die sonst für den Pass bezahlt werden müssen.
Vor einem Monat hatte ein WAZ-Bericht für Enttäuschung gesorgt. „Der Ferienpass in Bochum fällt aus“, hieß es auf Anfrage im Rathaus. Corona lasse kein klassisches Sommerprogramm zu; lediglich an „Alternativen“ werde gearbeitet.
Größere Feste müssen ausfallen
Schnell ruderte die Stadt zurück. Sehr wohl werde es ein Ferienangebot für Kinder geben - wenn auch in veränderter Form. In der Tat wäre eine Absage bitter gewesen: gerade in diesem Sommer, in dem deutlich mehr Familien als sonst zu Hause bleiben dürften – weil die Reisemöglichkeiten noch eingeschränkt sind oder wegen Kurzarbeit und (drohender) Arbeitslosigkeit das Geld für einen Urlaub fehlt.
Nun steht fest: Der Ferienpass 2020 ist gerettet. „Zwar müssen wir wegen der Abstands- und Hygieneregeln auf eine Eröffnungsveranstaltung und weitere größere Feste verzichten“, sagte Jugendamtsleiter Jörg Klingenberg am Mittwoch vor der Presse. Vom 29. Juni bis 11. August sei dennoch für jede Menge Spaß und Abwechslung gesorgt.
Kostenlos ins Freibad
Die Basis bilden die Kinder- und Jugendfreizeithäuser. 29 gibt es im Stadtgebiet. Mehr als 20 werden während der Ferien geöffnet sein, kündigt Klingenberg an. Basteln, Spielen, Malen oder Kochen zählen dann zu den täglichen Aktivitäten.
Als „Grundversorgung“ in den Ferien dienen traditionell auch die Schwimmbäder. Diesmal ist der Badespaß kostenlos. Da es keinen Ferienpass gibt, reicht es, an der Kasse den Ausweis zu zeigen – allerdings erst, nachdem man sich wie alle Badegäste online auf www.wasserwelten-bochum.de ein „E-Ticket“ besorgt hat. Bekanntlich ist die Besucherzahl in dieser Saison begrenzt. Maximal dürfen 400 Personen in die Freibäder (in der „Welle“ in Wattenscheid sind es 500) und 40 in die Hallenbäder (im Uni-Bad 70).
„Flatrate“ im Tierpark
Eine Art Flatrate gewährt der Bochumer Tierpark. Beim ersten Besuch zahlen Ferienkinder 4,50 Euro. „Dabei erhalten sie einen Tierpark-Pass, mit dem sie so oft wie gewünscht wiederkommen können. Eine tolle Idee“, findet Jörg Klingenberg.
Langeweile sollte auch mit Blick auf das weitere Programm nicht aufkommen. Das Planetarium entführt die Schüler in kostenlosen Kursen ins Weltall. Die „Umweltspürnasen“ machen sich zur Westpark-Rallye auf. Die Volkshochschule startet Radtouren. Sportvereine bieten Spiel und Spaß auf den Sportplätzen und in den Hallen. „Die Clubs stecken derzeit noch in den Vorbereitungen“, sagt Klingenberg.
Seite ist ab Montag online
Ein Programmheft wird in diesem Jahr nicht gedruckt. Über sämtliche Angebote und Aktionen - regelmäßig aktualisiert und ergänzt – wird online auf www.bochum.de/ferienpass informiert. Die Seite ist ab dem kommenden Montag (22.) geschaltet. Für alle Termine sind Anmeldungen erforderlich.
Seit mehr als 40 Jahren ist der Ferienpass eine feste Größe für Jungen und Mädchen in Bochum. Stadt, Kirchen, Vereine und Verbände bieten eine Vielzahl an Aktivitäten und Ausflügen an. 8141 Pässe wurden im vergangenen Jahr ausgegeben. „Wichtig“ sei der Ferienpass auch 2020, sagt Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD), „gerade nach der langen Zeit, in der die Kinder wegen Corona daheim bleiben mussten.“