Bochum. Auf dem Gelände der Ruhr-Uni liegt womöglich ein Fliegerbombe. Am 23. Juni wird die Uni großflächig gesperrt. Tausende Menschen sind betroffen.
Wegen des möglichen Funds einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg muss die Ruhr-Universität Bochum am 23. Juni großräumig abgesperrt werden. Auch die benachbarte Hochschule Bochum ist betroffen.
Ob auch angrenzende Lennershofsiedlung mit einigen Hundert Bewohnern sowie die Universitätsstraße wegen der anstehenden Untersuchung gesperrt werden muss und damit auch der Verkehr der U35 beeinträchtig wäre, hat die Stadt noch nicht erklärt. Sie wird dem Vernehmen nach in der nächsten Woche darüber informieren. Fakt ist: Die Wohnsiedlung mit mehreren Straßenzügen grenzt unmittelbar an den Verdachtspunkt.
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Bei einer Voruntersuchung des Baugrunds für das geplante Parkhaus Ost zwischen dem Gebäude ID und dem Seminargebäude der Hochschule wurde in etwa drei Metern Tiefe ein Gegenstand gefunden, bei dem es sich um eine Bombe handeln könnte. Die Ruhr-Uni wird 23. Juni von 6 Uhr an vorsorglich den gesamten Ostcampus zwischen dem Hörsaalzentrum Ost (HZO) und ID für Personen und Fahrzeuge ganztätig sperren.
Östlicher Uni-Bereich und gesamte Hochschule werden gesperrt
Betroffen von dieser Maßnahme sind aber nicht nur die vier Gebäude der I-Reihe inklusive I-Nord- und I-Südstraße, sondern auch vier parallel verlaufenden Gebäude der N-Reihe inklusive N-Nord- und N-Südstraße, außerdem das Studierenden-Servicecenter, das Forum Nord-Ost, der Botanische Garten, das Institut Zemos, die Oase am Buscheyplatz, die Overbergstraße und der gesamte Bereich der angrenzenden Hochschule.
Trotz der Sperrung werden allein von der Ruhr-Uni bis zu 100 Personen begleitend zur Suche und möglichen Entschärfung beschäftigt sein. Dazu gehört nach Auskunft von Uni-Sprecher Arne Dessaul ein Krisenstab. Außerdem müssen, sollte sich der Verdacht erhärten, vor der Entschärfung noch einmal alle Gebäude und Räume kontrolliert werden.
Mensa wird als Ausweichquartier erwogen
Der 23. Juni wurde nach Auskunft von Stadt und Uni als Tag für die Untersuchung und mögliche Entschärfung ausgesucht, weil er genau zwischen den Klausurphasen liege. Wie viele Anwohner an diesem Tag ausquartiert und woanders untergebracht werden müssen, wird nach Auskunft der Stadt derzeit ebenso geklärt die Suche nach einem Übergangsquartier. In Betracht dafür komme möglicherweise die Mensa der Ruhr-Uni. Betroffen von der Maßnahme sind einige Tausend Beschäftigte von Uni, Hochschule und Instituten – sofern sich nicht gerade ohnehin im Homeoffice arbeiten. Da der Verdachtspunkt sich nicht zentral auf dem Campus befinde, sei es nicht erforderlich, den gesamten Campus abzusperren.
1000 neue Stellplätze sollen in dem neuen Parkhaus Ost entstehen. Allerdings werden die wohl nicht wie gehofft für eine Entlastung der nahen Lennershofsiedlung sorgen. Denn: Das Parkhaus ist vor allem als Ersatzbau für die Zeit vorgesehen, wenn der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW damit beginnt, die Tiefgarage im Mitteltrakt der Uni unter dem Audimax zu sanieren. Die Sanierung wird etwa vier Jahre dauern. In dieser Zeit stehen dann 850 Stellplätze nicht zur Verfügung.