Bochum. Der Eichenprozessionsspinner hat sich bereits an 165 Bäumen in Bochum breitgemacht. Er kann schmerzhafte Hautreaktionen auslösen.
Im Stadtgebiet Bochum sind bereits 165 Bäume vom Eichenprozessionsspinner befallen. Das teilte die Stadt am Freitag auf WAZ-Anfrage mit. Teilweise sind an diesen Bäume sogar mehrere Nester entstanden.
Der Technische Betrieb der Stadt hat eine externe Spezialfirma beauftragt, die die Nester unter besonderen Schutzmaßnahmen entfernt. Die Fachkräfte saugen die Nester ab und entsorgen sie. Dieses rein mechanische Verfahren habe sich in den vergangenen Jahren bewährt, so die Stadt.
Brennhaare können Allergien und Atemnot auslösen
Die Raupen können für Menschen gefährlich werden. Der Kontakt mit den winzigen Brennhaaren der Raupen, den Nestern und Kokonresten können Hautreaktionen, Ekzeme und Reizungen der Atemwege auslösen. Die mit Widerhaken versehenen Haare enthalten das Nesselgift Thaumetopoein, das eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems auslösen kann. Je nach Witterung und Luftströmung können die Brennhaare bis zu einem halben Kilometer weit transportiert werden.
In Bochum sind die Nester in größerer Anzahl erst 2017 in Erscheinung getreten. In ganz NRW sind die Raupen aber schon seit fast 20 Jahren ein Problem.
Stadt erstellt Prioritätenliste für die Entfernung der Nester
Bürger, die ein Nest sehen, können es sofort dem Technischen Betrieb Bochum melden. Möglichst noch am selben Tag soll das Nest dann gesichtet werden. Die Stadt erstellt dann eine Prioritätenliste: Erst werden Nester an Kitas, Schulen, in Grünanlagen und anderen Orten beseitigt, an denen sich viele Menschen aufhalten. In Wäldern bekämpft die Stadt die Raupen nicht.
Teilweise haben die Hinweisgeber die Eichenprozessionsspinner mit den Seidenspinnerraupen an Bäumen und Hecken verwechselt. Deren Nester sehen so ähnlich aus und sind weiß eingespannt. Sie seien aber ungefährlich, sagt ein Stadtsprecherin. Um Nester der Raupen auf privaten Grundstücken müssen sich die Eigentümer selbst kümmern.
Straßen-NRW setzt Biozide ein
Straßen-NRW hat anders als die Stadt frühzeitig Biozide eingesetzt. Der Landesbetrieb hat diese Chemikalie frühzeitig zum Beispiel an Radwegen und an Mitfahrerparkplätzen gespritzt, damit die Raupen bereits absterben, bevor sie das für den Menschen gefährliche Lebensstadium erreichen.