Bochum. Um dem Eichenprozessionsspinner das Leben schwer zu machen, setzt Straßen-NRW ein Biozid ein. Die Brennhaare der Raupen sind gefährlich.
Ab sofort beginnt Straßen-NRW mit dem Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner. Der Landesbetrieb setzt Biozide ein.
Die Raupen dieser Mottenart sind bereits geschlüpft, haben aber noch nicht die für Menschen und Tiere so gefährlichen Brennhaare entwickelt, teilt Straßen-NRW mit. Die feinen Haare enthalten ein Nesselgift, das die Atemwege reizen und allergische Reaktionen auslösen kann.
Brennhaare können bis zu einem halben Kilometer weit fliegen
In den vergangenen Jahren waren die Raupennester vorwiegend aufwendig abgesammelt und abgesaugt worden. "Dies war sehr zeit- und kostenintensiv und extrem belastend für die eingesetzten Mitarbeiter", sagt ein Sprecherin von Straßen-NRW. Vor diesem Hintergrund soll die Populationsdichte der Eichenprozessionsspinner in diesem Jahr bereits verringert werden, bevor sie ihre gefährlichen Brennhaare entwickeln. Sie können bis zu einem halben Kilometer weit fliegen und stellen bis zu drei Jahre lang eine Gesundheitsgefahr dar, wenn sie nicht fachgerecht entfernt werden, heißt es.
Vor allem Baumbestände entlang von Radwegen und an Mitfahrerparkplätzen werden bespritzt
Im Verlauf der kommenden zwei Wochen werden - auch in Bochum - vor allem Baumbestände entlang von Radwegen und an Mitfahrerparkplätzen mit dem Biozid gespritzt. Die Raupe, so Straßen-NRW, frisst das Blatt und erst im Darm der Raupe entfaltet der Stoff seine Wirkung. Die Raupen sterben ab, bevor sie das für den Menschen gefährliche Lebensstadium erreichen können. „So reduzieren wir die Bereiche, in denen später die Raupen mit dem gefährlichen Brennhaaren auftauchen“, erklärt Thomas Oehler, Straßen-NRW-Abteilungsdirektor.
Das Bakterium soll für Menschen sowie andere Säugetiere, Vögel, Amphibien und Bienen ungefährlich sein. Nach weiteren zwei Wochen werden die einzelnen Standorte erneut überprüft und bei Bedarf ein weiteres Mal mit dem Biozid behandelt.
Vor allem Stiel- und Traubeneichen sind betroffen
Der Eichenprozessionsspinner befällt vorwiegend Stiel- und Traubeneichen, die an Alleen und an Rastplätzen stehen. Die starke Vermehrung der Mottenart ist vor allem auf häufige milde Winter, in denen die in den Kronen überwinternden Eier nicht abstarben, und besonders trockene Frühjahrsmonate zurückzuführen. Auch die Bäume leiden unter dem starken Befall.
Stadt Bochum setzt auf mechanische Beseitigung der Raupen
Die Stadt Bochum setzt kein Biozid ein, sondern setzt wie im Vorjahr auf eine rein mechanische Bekämpfung im Absaugverfahren durch eine Fachfirma. Das habe sich auch in der Vergangenheit in Bochum gut bewährt.
"Unsere geplanten Bekämpfungsmaßnahmen werden aller Voraussicht nach Mitte Mai beginnen", sagt Stadtsprecher Peter van Dyk. Dabei haben befallene Bäume an Schulen, Kindergärten im allgemeinen Vorrang. Die Prioritätenliste kann sich aber erfahrungsgemäß mehrmals täglich ändern.
Hinweise durch die Bevölkerung auf einen möglichen Befall für städtische Bäume können beim Technischen Betrieb gemeldet werden. Für Bäume auf Privatgrundstücken ist der jeweilige Eigentümer verantwortlich.