Bochum. Ein Bochumer Gastronom erwartet bis zum Ende des Jahres Massen-Pleiten von Restaurants und Kneipen. Daran ändere auch das Konjunkturpaket nichts.

Das Konjunkturprogramm für die vom Coronavirus gebeutelte Wirtschaft hält der Bochumer Gastronom Uwe Bewer zwar für „förderlich“, für die Gastronomie-Branche zeichnet der Chef der Paulaner Botschaft an der Brückstraße dennoch ein düsteres Bild. „Es gibt gravierende Probleme in unserer Branche. Ich rechne damit, dass jede zweite Gastronomie bis Ende des Jahres schließen wird.“

Von dem vom Bund geschnürten Paket profitiere die Gastronomie über sinkende Fixkosten und die sinkende Mehrwertsteuer. „Im Getränkebereich hätte etwas mehr kommen müssen. Die aktuellen Änderungen sehen 16 Prozent Steuer vor, wir hätten uns gewünscht, dass sie auf sieben Prozent gesetzt wird“, sagt der 55-Jährige, der seit 20 Jahren den Betrieb führt.

Coronavirus und Gastronomie: „Verunsicherung bei den Gästen ist groß“

„Wir müssen an privat erspartes Geld ran, um unser Personal zu bezahlen und den Betrieb aufrecht zu erhalten. Viele Vermieter verzichten nicht auf Mieten. Und bei den Banken erscheint unsere Branche nicht als kreditwürdig.“ Von 170 Sitzplätzen dürfe er knapp 70 besetzen. Die müsse er zu 100 Prozent füllen, damit sich das Geschäft rechne.

Und: „Die Verunsicherung bei den Gästen ist groß, ich kenne keinen gastronomischen Betrieb, der gerade nicht um jeden Gast kämpft. Wir erfüllen alle Auflagen, die Leute müssen Vertrauen zu uns haben.“