Bochum-Altenbochum. Der Paul-Dohrmann-Schule in Bochum wurden Räder geklaut. Sechs Handwerksbetriebe lasen davon in der WAZ und kauften den Schülern gemeinsam neue.
Große Freude herrscht in der Paul-Dohrmann-Schule an der Wasserstraße in Bochum-Altenbochum: Die Kinder der Förderschule mit sozial-emotionalen Schwerpunkt haben wieder Fahrräder, mit den sie in den Pausen über den Schulhof düsen können. Zu verdanken haben sie das sechs örtlichen Handwerksbetrieben, die sich zusammengetan und die fünf BMX-Räder plus ein Go-Kart gespendet haben.
Bochum: Sechs Handwerksbetriebe machen Schüler mit neuen Fahrrädern glücklich
Mitte April waren die Spielgeräte der Schule gestohlen worden. Über Nacht. Unbekannte hatten die Gartenhütte aufgebrochen und die Fahrzeuge mitgehen lassen. Schulleiter Matthias Michels und Jürgen Bordt, der Vorsitzende des Fördervereins, der die Räder über Jahre durch Spenden mühsam angeschafft hatte, waren am Boden zerstört. Von den Schülern ganz zu schweigen.
Doch zum Glück gibt es viele, viele Menschen mit Herz. Wie etwa die Mitarbeiter jener sechs Handwerksbetriebe, die schnell entschieden haben, der Schule helfen zu wollen. „Wir haben in der Frühstückspause den WAZ-Bericht über den Diebstahl gelesen und mussten dann nicht lange überlegen“, erzählt Connor Ost von der Firma Haustechnik Lindemann aus Linden.
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Gut, dass bereits ein funktionierendes Netzwerk mit anderen Unternehmen bestand. Und so taten sich schließlich Lindemann, Elektro Pfortje (Weitmar), Maler Amzehnhoff (Wiemelhausen), Fliesen Heinrich (Hattingen), Dachdecker Bartels (Linden) und die Firma Rohr-Star (Linden) zusammen, um den Schülern den Pausenspaß zurückzugeben.
Förderverein will den „Fuhrpark“ noch erweitern
„Wir kennen uns alle gut von anderen gemeinsamen Projekten“, berichtet Thomas Amzehnhoff. „Wir helfen vielen caritativen Einrichtungen, uns aber auch gegenseitig. Ist jemand in Not, meldet er sich.“ Der Paul-Dohrmann-Schule zu helfen, war für die Handwerker eine Selbstverständlichkeit. „Wir sind ja alle Bochumer, da hält man zusammen“, sagt Amzehnhoff. „Ist schon dreist, den Schülern so etwas zu klauen.“
In der Paul-Dohrmann-Schule ist man rundum glücklich. Nach den Kindern vor allem Jürgen Bordt, der Vorsitzende des Fördervereins. Dieser sah die erfolgreiche Arbeit vieler Jahre über Nacht zerstört. „Nun ist der Grundstock für unseren ,Fuhrpark’, den wir je nach Spendenaufkommen noch erweitern wollen, wieder hergestellt. Toll.“
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Nicht nur die sechs genannten Handwerksbetriebe haben in der Not geholfen. „Uns haben noch viele weitere Spenden erreicht“, teilt Jürgen Bordt mit. „Angefangen mit kleineren Geldbeträgen bis hin zu gebrauchten Fahrrädern.“ Mit so viel menschlicher Wärme hatten Bordt und Schulleiter Matthias Michels beim besten Willen nicht gerechnet. „Diese mitfühlende Reaktion der Öffentlichkeit ist insbesondere für unsere Kinder und deren Eltern eine wichtige, stärkende Erfahrung“, finden sie.
Erfreut über die aktuelle Entwicklung sind auch die Lehrer, denn mit den Fahrzeugen können die Kinder wieder im Sinne der sonderpädagogischen Zielsetzung spielerisch soziale Verhaltensweisen trainieren. „Eine wichtige Ergänzung des sonderpädagogischen Konzepts dieser Schule“, weiß Jürgen Bordt.
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