Höntrop. Um den Neu-/Umbau des geschlossenen Südpark-Hallenfreibades geht es im Sportausschuss. Große oder kleine Lösung? Zwei Varianten sind im Fokus.

Der Ausschuss tagt am 15. Mai (14 Uhr, Rathaus Bochum). Die SPD-Ratsfraktion teilt die Meinung des Aufsichtsrates der Holding für Versorgung und Verkehr, dass es sich lohne, unter den fünf untersuchten Varianten für eine Bad-Neugestaltung die Varianten 1 und 3 weiter zu verfolgen – dafür hatte auch die Bezirksvertretung Wattenscheid votiert.

SPD und Grüne legen trotz Differenzen einen gemeinsamen Antrag vor

„Ausschlaggebend für die Entscheidung war für uns der Vergleich der Wirtschaftlichkeit. Da müssen die Zahlen im Rahmen des Verantwortbaren bleiben. Ein Kostendeckungsgrad von 74% (V1) oder 60% (V3) ist kalkulierbar. Bleibt er unter 20%, ist das nicht mehr vertretbar“, so Hans-Peter Herzog, sportpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion. „Natürlich ist die große Lösung – ein Freizeitbad mit der bestmöglichen Ausstattung – am Interessantesten, nicht nur für Wattenscheid, sondern für ganz Bochum.“ Allerdings sei eine Investitionssumme zwischen 40 und 50 Mio Euro schon ziemlich hoch.

Cabriodach im Gespräch

Aber auch Variante 3 eines attraktiven Hallenbads solle weiter untersucht werden. „Sie ist eine Alternative, insbesondere wenn die zusätzlichen Punkte, die wir gern geprüft haben wollen, umsetzbar wären. Ein Cabriodach oder eine Seitenöffnung wären zumindest ein guter Kompromiss. Unter welchen Bedingungen die Sprungturmanlage beibehalten oder ein Wasserspielplatz angelegt werden kann, sollte auf jeden Fall auch im weiteren Verfahren geprüft werden“, so Herzog.

Die Fraktionen von SPD und Grünen haben daher für den Sportausschuss einen entsprechenden Änderungsantrag gestellt, der den Beschluss des Aufsichtsrates um diese Prüfpunkte ergänzt.

Sprungturm und -becken sollen erhalten werden

Für den Neubau des Höntroper Bades favorisiert die Grünen-Ratsfraktion die Variante 3 – also ein Hallenbad mit Sauna. Gleichzeitig sollen der Charakter sowie die hohe Aufenthalts- und Erholungsqualität des Südparks erhalten werden. Den Änderungsantrag haben sie gemeinsam mit der SPD eingebracht. Geprüft werden soll unter wirtschaftlichen, rechtlichen und energetischen Aspekten, ob das Hallenbad mit einem Cabriodach und/oder einer Seitenöffnung ausgestattet werden kann. So soll man direkt von der Liegefläche aus ins Bad gelangen können.

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Auch sei zu prüfen, ob der für viel Geld sanierte Sprungturm samt dem Becken erhalten bleiben können. Ein zusätzlicher Wasserspielplatz soll auch außerhalb der Schönwetterperiode unabhängig vom Bad genutzt werden können.

Kosten von bis zu 50 Millionen Euro

Die ebenfalls zu überprüfende Variante 1 – Neubau als großes sportgerechtes Freizeitbad – lehnen die Grünen ab. Dazu Züleyha Demir, sportpolitische Sprecherin im Rat: „Variante 3 erhält den Charakter des Südparks und leistet einen großen Beitrag, um den hohen Bedarf nach Wasserflächen in der Halle zu befriedigen. Zugleich ist es die Variante mit dem geringsten prognostizierten Zuschussbedarf. Sie ist planungsrechtlich unproblematisch. Die nötigen Planungs- und Genehmigungsprozesse können kurzfristig angegangen werden. Der Bau ist in absehbarer Zeit realisierbar.“

Erschließung als Problem

Die Variante 1 habe gravierende Nachteile: „Die Verkehrsbelastung für die Anwohner ist viel höher. Durch die vielen notwendigen Parkplätze würde ein großer Teil des Grünbereichs versiegelt. Der Südpark verlöre durch so ein riesiges Spaßbad seinen naturnahen Charakter. Außerdem hat Variante 1 einen deutlich höheren prognostizierten finanziellen Zuschussbedarf. Dabei ist noch nicht einkalkuliert, dass in Nachbarstädten eventuell Bäder entstehen, die besser zu erreichen sein werden.“

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