Bochum-Nord. Die Grünen wollen in „Gerthe-West“ Wohnraum schaffen, aber auch viel Grün erhalten. Dafür ziehen Rats- und Bezirkspolitiker an einem Strang.
Der Erhalt von Grünflächen und Landschaftsschutzgebieten muss fester Bestandteil einer durchgrünten Bebauung im geplanten Wohngebiet „Gerthe-West“ sein, fordern die Grünen. Und zwar nicht nur die Fraktion in der Bezirksvertretung Nord, sondern auch die im Rat. Gemeinsam hat man sich nun auf eine Marschrichtung in Sachen „Gerthe-West“ geeinigt. Eine, die deutlich weniger Wohnungsbau vorsieht als aktuell noch angedacht.
Die bisherige Zielgröße der Wohneinheiten für „Gerthe-West“ – 800 Wohneinheiten – müsse deutlich nach unten korrigiert werden. „Wir wollen guten und bezahlbaren Wohnraum schaffen und gleichzeitig bestmöglichen Schutz der Umwelt und des Klimas erreichen. Angesichts des vom Rat ausgerufenen Klimanotstands können wir aber der Errichtung von 800 Wohneinheiten im Plangebiet Gerthe-West nicht zustimmen. Diese Zahl muss deutlich nach unten reduziert werden“, betont Christian Schnaubelt, Sprecher der Bezirksfraktion. Den Grünen schwebt die Zahl 300 vor.
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Für „Gerthe-West“ wünschen sich die Grünen zudem einen durchgehenden Grünzug mit Fuß- und Fahrradweg und den zweigleisigen Ausbau der Straßenbahn 308/318 bis Cöppencastrop. „Wir brauchen ein Verkehrskonzept, das Gerthe entlastet sowie die Nahmobilität und den Umweltverbund stärker fördert“, verdeutlicht Ratsfrau Martina Foltys-Banning.
Grüne: „So wenig Versiegelung wie möglich“
Bisherige Freiflächen dürfen laut Grünen im Plangebiet „Gerthe-West“ nur nach intensiver Prüfung der ökologischen Auswirkungen bebaut werden und müssen durch Ersatzpflanzungen kompensiert werden. „Es gilt: So wenig Versiegelung wie möglich, so viel Grünschutz wie möglich. Daher lehnen wir auch eine Bebauung des Hiltroper Feldes ab“, verdeutlicht Christian Schnaubelt.
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Martina Foltys-Banning ergänzt: „Wir fordern für ,Gerthe-West’ eine Grundstücksvergabe nach Erbbaurecht.“ Unter vorrangiger Berücksichtigung von Baugenossenschaften und Wohnprojekten sollen vor einer Neubebauung zunächst Altbestände saniert und Leerstände aktiviert werden.
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