Bochum. Wegen des Coronavirus sind Operationen verschoben und Stationen geschlossen. Doch in Bochum bleibt ein Ansturm aus. Zurück in den Alltag also?
Der von Ärzten und Pflegern so befürchtete Ansturm von Corona-Patienten ist in Bochum bisher ausgeblieben. Im St.-Josef-Hospital soll es nun langsame Schritte zurück in den Klinik-Alltag geben. Dieser sei allerdings auch während der vergangenen Wochen weitergelaufen, heißt es.
+++Alle Nachrichten zum Coronavirus in Bochum lesen Sie hier+++
Verschoben wurden nur planbare Behandlungen ohne besondere Eilbedürftigkeit. „Notfälle wurden selbstverständlich immer behandelt, auch alle Operationen mit medizinischer Indikation fanden selbstverständlich statt“, sagt die Oberärztin der chirurgischen Intensivstation Dr. Claudia Steinfort. „Tumorerkrankte müssen auch während einer Pandemie versorgt werden.“ Einige Eingriffe seien – wo es möglich war – verschoben worden. So waren in den vergangenen Wochen vier bis fünf OP-Säle gleichzeitig in Betrieb, normalerweise seien es sechs bis sieben Säle, in denen operiert werde.
Auch interessant
Coronavirus hat in Bochum keine Auswirkung auf die Behandlung von Notfällen gehabt
„Die Behandlung von Notfällen ist bei uns niemals gefährdet gewesen“, sagt Dr. Claudia Steinfort. „Die Angst einiger Patienten, nicht versorgt zu werden, war vollkommen unbegründet.“ Ein gewisses Maß an Tagesgeschäft lief weiter, deshalb habe sich durch die Pandemie auch der Arbeitsalltag der Ärztin nicht besonders verändert.
Sie habe bereits mehrere Patienten mit einer Covid19-Erkrankung operiert. So hätten Patienten etwa einen Darmverschluss oder eine Gallenblasenentzündung entwickelt. „Das Operieren ist dann nicht viel anders als bei anderen Patienten auch.“ Das OP-Team trage dann FFP2-Masken – so werde das auch bei Grippe oder Tuberkulose-Kranken gehandhabt. „Aufwändig ist vielmehr das Versorgen der Patienten nach der Operation.“ Da müsse schließlich bei jedem Gang ins Zimmer penibel auf den Infektionsschutz geachtet werden.
Derzeit liegen noch drei Patienten mit dem Coronavirus auf der Intensivstation und drei weitere auf einer Normalstation des St.-Josef-Hospitals. „Ab Mai wollen wir vorsichtig wieder anfangen, den stationären Bereich zu entwickeln – selbstverständlich abhängig vom Infektionsgeschehen“, sagt Oberärztin Dr. Claudia Steinfort. „Wir schauen genau, wie wir den Betrieb wieder hochfahren können.“