Bochum. Die Feuerwehr hat einen Brand im Unterholz gelöscht. Wegen der Trockenheit herrscht erhöhte Waldbrandgefahr. Das Ruhrwasser sinkt stark.
Die seit März anhaltende Trockenheit hat die Waldbrandgefahr in Bochum erheblich gesteigert. Am Dienstagmorgen hat die Feuerwehr einen Brand in einem Waldgebiet in Dahlhausen gelöscht.
Der Einsatz ereignete sich gegen 7.05 Uhr im Bereich der Straße "Am Birkenwald". An einem Hang brannten rund 20 Quadratmeter Laub und Buschwerk. Mit zwei Strahlrohren konnte der Brand schnell abgelöscht werden. Die Feuerwehr war mit 16 Einsatzkräften der Feuerwache Wattenscheid im Einsatz. Was genau das Feuer ausgelöst hat, ist unklar.
Laub ist sehr trocken und verrottet nicht so schnell
Feuerwehrchef Simon Heußen warnt aber aus diesem Anlass vor der aktuell erhöhten Waldbrandgefahr. Wie er der WAZ am Dienstag sagte, gebe es fünf Stufen - zurzeit gelte die mittlere. Offenes Feuer in Wäldern sollte vermieden werden und auch im privaten Bereich, insbesondere bei der Gartenarbeit und beim Grillen, sollte beim Umgang mit offenem Feuer erhöhte Vorsicht gelten. Das Laub aus dem vergangenen Winter sei sehr trocken und verrotte deshalb nicht so schnell.
Heußen appelliert, zum Beispiel beim Einsatz von Unkrautbrennern in den Gärten besonders aufzupassen. So trocken wie im vergangenen Sommer sei es allerdings noch nicht. Damals hatte es ungewöhnlich viele Kleinbrände im Unterholz gegeben. Eine einzige Zigarettenkippe kann unter Umständen schon ein Feuer auslösen.
Wasserpegel liegt bei 1,09 Meter - "Mittleres Niedrigwasser"
Die Stadt weist auch darauf hin, dass - unabhängig von Trockenkeit - vom 1. März bis 31. Oktober ein Rauchverbot im Wald gilt. Außerdem darf im Umkreis von 100 Metern kein Feuer gemacht werden. Außer Laub können auch lose liegende kleinere Äste relativ leicht Feuer fangen.
Die langanhaltende Trockenheit wirkt sich auch auf den Wasserstand der Ruhr aus. Der auch für Bochum maßgebliche Pegel bei Hattingen liegt am Dienstag bei 1,09 Meter. Vor zwei Monaten stand der Pegel bei 5,35 Meter. Zurzeit spricht der Ruhrverband von "mittlerem Niedrigwasser".
Die Trockenheit zeigt sich auch am Abfluss der großen Talsperren im Sauerland, die die Ruhr mit Wasser versorgen,wie Britta Balt vom Ruhrverband am Dienstag der WAZ sagte. Dort wird zurzeit fast das Dreifache dessen an die Ruhr abgegeben, war vorher über die Sorpe, Bigge, Möhne und Lenne sowie kleine Bäche in die Talsperren zufließt: 3,6 Kubikmeter pro Sekunde strömen zurzeit in die Talsperren, gleichzeitig werden 9,2 Kubikmeter (9200 Liter) abgegeben
Trotzdem seien die Talsperren wegen des regenreichen Winters noch gut gefüllt, wie Britta Balt sagt. Die Füllmenge betrage 94,9 Prozent des Vollstaus. Damit werde man "gut über den Sommer kommen".
Gärtner müssen vermehrt und durchdringend gießen
Die allgemeine Trockenheit beschäftigt auch die Kleingärtner, so wie jeden Gartenbesitzer. Man müsse jetzt, sagt Anke Leitner, Fachberaterin des Stadtverbandes der Kleingärtner in Bochum, die Pflanzen vermehrt und durchdringend wässern; je nachdem was man ernten will, auch jeden Tag. Es herrsche jetzt zwar noch nicht die Dürre der vergangenen Sommer. Allerdings hätten sich die Phasen der Trockenheit innerhalb eines Jahres deutlich nach vorne verlagert.