Bochum. Bald dürfen wieder mehr Kinder in die Bochumer Kitas gehen. Erzieherinnen und Erzieher beschäftigen die Kinder bis zum Start mit kreativen Ideen.

Dort, wo normalerweise etliche Kinder zusammen spielen, ist es in den letzten Wochen ziemlich ruhig geworden. In Bochumer Kitas gibt es aufgrund des Coronavirus derzeit nur eine Notbetreuung für Kinder von Eltern in sogenannten systemkritischen Berufen. In den kommenden Tagen sollen die Betreuungsmöglichkeiten ausgeweitet werden.

In einer neuen Verordnung werden Branchen und Berufe benannt, deren Mitarbeiter „systemrelevant“ sind und daher dab dem 23. April das Recht auf Betreuung für ihre Kinder haben. Auch Kinder von beruftstätigen Alleinerziehenden sollen ab dem 27. April wieder in die Kitas gehen können.

Kreative Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder

Ein großer Ansturm werde aber nicht erwartet, so Sarah Schmuttermair, Sprecherin der Stadt. Auch neue Auflagen gebe es für die Einrichtungen nicht. „Wir schauen uns erst einmal an, wie das mit den neuen Berufsgruppen läuft und entscheiden dann von Tag zu Tag", sagt Schmuttermair. Um die Zeit für alle anderen Kinder, die weiterhin Zuhause bleiben müssen, zu überbrücken, haben einige Bochumer Einrichtungen kreative Ideen gegen Langeweile entwickelt.

„Wir haben den Kindern zu Ostern Post geschickt. Die Kinder bekommen regelmäßig E-Mails mit Geschichten", berichtet Dorothe Kellermann von der Katholischen Kita St. Martin. Darüber hinaus wurden die Kinder dazu aufgerufen, Steile bunt anzumalen. Derzeit gebe es in ihrer Kita kiene Notbetreuung.

Kindern basteln bunte Fische und schreiben ihre Wünsche auf

Auch die Kinder der städtischen Kita an der Lohackerstraße 43 in Bochum haben fleißig Glückssteine angemalt und Ostereier gebastelt. „Insgesamt haben wir zehn Kinder in der Betreuung. Das könnte sich in den nächsten Wochen ändern", berichtet die stellvertretende Leiterin, Elemen Gülcin. Ein Programm für die Kinder Zuhause haben sie nicht entwickelt. „Durch den Elternbeirat versuchen wir, mit den Eltern in Kontakt zu bleiben. Wir geben auch immer wieder Anregungen. Wir haben zum Beispiel auch auf die Regenbogenaktion aufmerksam gemacht. Einige Eltern haben mit ihren Kindern mitgemacht", berichtet sie.

Im Evangelischen St. Vinzentius Kindergarten sind derzeit zwei Geschwisterkinder in der Notbetreuung. „Es ist so still. So kennt man die Kita normalerweise nicht", berichtet Leiterin Anja Dietz. Die Erzieherinnen und Erzieher scannen Bilderbücher für die Kinder ein, geben Bastelideen und Buchtipps. „Unsere Kinder haben Fische gebastelt. Bei einem Spaziergang konnte jedes Kind seinen Fisch an die Tür der Kita kleben und so ist ein Bild entstanden. Das hat uns gezeigt, wie toll unsere Kinder sind. Es sind bunte und vielfältige Fische entstanden, die uns sehr stolz gemacht und auch sehr berührt haben", berichtet Dietz. Auf die Papierfische haben die Kinder ihre Wünsche geschrieben. Auch wenn es ihr schwer falle, könne sie gut verstehen, dass die Einrichtungen länger geschlossen bleiben. „Der Sicherheitsabstand lässt sich mit dreijährigen Kindern schwer einhalten. Die umarmen sich nach den Ferien stürmisch", sagt Anja Dietz.

>>> So viele Kinder werden derzeit betreut

In Bochum werden derzeit insgesamt 478 Kinder betreut (Stand 15. April). Davon gehen 365 Kinder in die Kita und 113 nutzen die Kindertagespflege.

„Die Zahl ist von Tag zu Tag unterschiedlich", sagt Pressesprecher der Stadt Bochum, Peter van Dyk. In den nächsten Tagen könnten es deutlich mehr Kinder werden.

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