Bochum. . Vor 50 Jahren begann die Fertigung des Opel GT. Drei Bochumer setzen dem kultigen Sportwagen ein Denkmal: mit einer Skulptur samt Opel-Blitz.

Der Opel GT war von 1968 bis 1973 ein starkes Stück Bochum. Aus Frankreich wurden Karosserie und Innenausstattung ins Opel-Werk geliefert, wo der Flitzer Motor, Getriebe und Achsen erhielt. Wo, wenn nicht in unserer Stadt, wäre ein GT-Denkmal somit authentischer? Klaus Altfeld, Konrad Goretzka und Annemieke Schade haben’s erschaffen. Am Wochenende war feierliche Enthüllung bei der Auto-Schau in der City.

Eigentlich hatten Altfeld (63) und sein Freund Goretzka (57) prächtige Pläne. Von einem schmucken, vollständig restaurierten Oldtimer träumten der Diplom-Ingenieur und der ehemalige Opel-Elektriker (Vater des Schalke-Profis Leon Goretzka), als sie 2017 von einem Fußballkollegen einen Opel GT kauften. Baujahr 1973. Einer der letzten, die vom Band rollten.

Doch: Nachdem der Lack und 20 Kilo Spachtelmasse entfernt waren, zeigte sich das nackte Elend. „Überall Rost, Dellen und Löcher.“ Schweren Herzens mussten die Käufer konstatieren, dass aus dem hässlichen Entlein nie wieder ein stolzer Schwan werden würde.

Kunstwerk statt Schrottplatz

Aber das Schätzchen dem Schrottplatz überlassen? Niemals! Stattdessen reifte eine andere, kühne Idee heran. Lasst uns aus dem Sportwagen ein Kunstwerk machen. Ein GT-Denkmal, das es so weltweit noch nicht gibt. Das an den Siegeszug erinnert, den die 103 463 gefertigten Coupés mit den charakteristischen Klappscheinwerfern in ganz Europa und sogar in den USA feierten und der der „Baby-Corvette“ bis heute eine verschworene Fangemeinde beschert.

„Als spröde Techniker brauchten wir künstlerischen Sachverstand“, berichtet Klaus Altfeld. Den brachte Annemieke Schade ein. Die Zahntechnikerin hat als Hobbykünstlerin schon mehrere großformatige Plastiken kreiert. Anhand eines GT-Modellautos machte sich die 48-Jährige gemeinsam mit Altfeld und Goretzka daran, eine Skulptur zu entwerfen.

Dauerhafter Standplatz gesucht

Ein Jahr hat’s gedauert. Die Meinungen bei der Einweihung auf dem Dr.-Ruer-Platz waren ungeteilt: Das Werk, über vier Meter hoch und lang und 1000 Kilo schwer, ist gelungen. Die GT-Karosserie, mit Salzwasser und Essig in Rost-Optik bearbeitet und mit Klarlack konserviert, „schwebt“ an einem markanten Opel-Blitz aus Edelstahl. Für die Standfestigkeit sorgte ein eigens bestellter Statiker.

Zwar ist der obere Schenkel des Stahl-Blitzes abnehmbar; das Denkmal ist somit transportabel. Gleichwohl wünschen sich die Macher einen dauerhaft, zumindest mehrere Monate währenden Stellplatz für das automobile Gedenken. Das „O-Werk“, das ehemalige Opel-Verwaltungsgebäude, wäre ideal. Aber auch jedes andere Unternehmen könnte sein Foyer, seine Verkaufs- oder Ausstellungsfläche mit dem GT-Blitz aufwerten.

Wie es heißt, hat die Sparkasse bereits Interesse angemeldet. Altfeld und Goretzka wollen in Ruhe entscheiden. Bis dahin ist ihre Skulptur in einer Hattinger Industriehalle gut und sicher aufgehoben.

>> ERFOLGREICHE OLDTIMER-PREMIERE AM SONNTAG

Erstmals seit 20 Jahren wurden die Oldtimer im Rahmen der Auto-Messe an einem Sonntag in der Innenstadt präsentiert. Bisher war es stets der Samstag.

Veranstalter Michael Retter zeigte sich hochzufrieden mit der Premiere. Bei strahlendem Sonnenschein konnten rund 250 Fahrzeuge bewundert werden, die ältesten aus den 1930er Jahren. Tausende Besucher bummelten über die Oldie-Meile.