Bochum. Noch ist unklar, wie der Schulbetrieb in Corona-Zeiten funktionieren soll. So schaffen die Bochumer Schulen die hygienischen Voraussetzungen.

Ob und wie in der kommenden Woche Unterricht in Bochumer Schulen stattfinden kann, ist noch nicht entgültig entschieden. Bei Stadt, Schulen, Lehrern, Schülern und Eltern sind viele Fragen ungeklärt. Derweil kümmern sich Reinigungskräfte um die Grundreinigung der Schulgebäude.

Am Dienstag will die Stadt mit den Schulen beraten, wie der Schulbetrieb wieder aufgenommen werden kann. „Wir müssen da viele Detailfragen und die konkrete Rollenverteilung klären“, sagt Peter van Dyk von der Stadt, „wir sind für die Infrastruktur und die Gebäude zuständig. Unser Partner, die Bogestra, kümmert sich darum, die Schüler zur Schule zu bringen. Aber alles was intern läuft, ist Schulsache“.

Reinigungschemie oder Desinfektionsmittel?

Türkan Ülkü von der Zentralen Gebäudereinigung der Stadt koordiniert und leitet die Reinigungsteams in einigen städtischen Schulen. „Ich bin zuständig für Langendreer, Gerthe und teilweise für Stadtmitte“, sagt Türkan Ülkü, „in dem Gebiet gibt es unterschiedliche Grundschulen, Realschulen, Hauptschulen und eben auch die Heinrich-Böll-Gesamtschule“.

Mit der Grundreinigung der unterschiedlichen Gebäudeteile hätten die Reinigungsteams begonnen, nachdem die Schulen aufgrund der Corona-Pandemie schließen mussten. Im Normalbetrieb würden, Sporthallen, Lehrschwimmbecken und Umkleiden desinfiziert, erklärt Ülkü, – die Klassenräume und andere Gebäudeteile nicht.

In der kommenden Woche erfahren wir, ob wir die normale Reinigungschemie für die Oberflächen einsetzen, oder ob wir Desinfektionsmittel verwenden sollen“, so Ülkü, „es geht da um die Tischoberflächen und alle Kontaktflächen, also Geländer, Türgriffe, Lichtschalter, Amaturen, Seifenspender, Armlehnen – überall, wo man mit den Fingern drankommt“.

Die Reinigung der gesamten Gebäude sei ein personeller Mehraufwand. „In der kommenden Woche wird dann auch eine Reinigungskraft während des Schulbetriebs regelmäßig alle Kontaktflächen reinigen“, sagt Ülkü. In der Heinrich-Böll-Gesamtschule kümmern sich vier Reinigungskräfte um die Grundreinigung.

Reinigungskräfte werden in desinfizierenden Maßnahmen geschult

„Für mich ist gar nichts anders, weil ich aus der desinifizierenden Reinigung der Stadt Bochum komme“, sagt Barbara Klamma, als sie mit dem Putzen der Jungen-Toiletten am Schulhof fertig ist „wenn jetzt der Coronafall kommt, ist das nichts, was ich nicht schon gemacht hätte“. Desinfektionsregeln, die ansonsten täglich in Altenheimen angewandt würden, würden nun eben auch in den Schulgebäuden Anwendung finden.

„Wir werden auch regelmäßig geschult von der Stadt und sind dadurch für den Fall der Fälle schon gerüstet“, sagt Klamma, die für die Reinigung der Gesamtschule die Objektleitung innehat, „in Kitas und Schulen gibt es ja nicht nur das Coronavirus, sondern manchmal auch das Norovirus und andere – als Reinigungskräfte, die wissen was sie tun, müssen wir mit desinfizierenden Maßnahmen vertraut sein“.

Wenn in der kommenden Woche bekannt gegeben würde, dass die Reinigungsteams auch desinfizierend reinigen müssen, würde eine Bezirksleitung bereits erlerntes Vorgehen in einer Schulung für die Reinigungskräfte auffrischen.

Barbara Klamma ist froh, dass die Abläufe und Zuständigkeiten der Zentralen Gebäudereinigung der Stadt klar geregelt sind. „Mit fremden Firmen wäre der Absprachweg wahrscheinlich länger“, sagt die Objektleiterin, „aber da wir alle städtisch sind, kann man das komplett unter einem Dach klären. Das ist in der Krise sehr gut“.

Weitere Entwicklungen zum Coronavirus in Bochum gibt es im Newsblog.
Eine Echtzeitkarte zu Corona-Infektionen in NRW gibt es hier.