Bochum. Insgesamt sind 15 Menschen in Bochum an den Folgen des Coronavirus gestorben. Die Zahl der Infizierten in der Stadt steigt moderat an.
In Bochum sind am Mittwoch zwei weitere Senioren an den Folgen des Coronavirus gestorben. Ein 88-jähriger Mann starb im St.-Josef-Hospital. Er war Bewohner des Heinrich-König-Seniorenzentrums in Bochum-Weitmar, das damit nunmehr neun Todesopfer im Zuge der Corona-Krise zu beklagen hat. Zudem starb ein 83-jähriger Mann, der auch mit dem Coronavirus infiziert war, im Augusta-Krankenhaus.
Unterdessen steigt die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen in Bochum weiterhin nur moderat. Bislang gibt es 394 bestätigte Corona-Fälle, hieß es am späten Mittwochnachmittag nach einer Sitzung des Krisenstabes. Am Dienstag lag die Zahl bei 387. Aktuell sind 112 Bochumer erkrankt (Vortag 113). 267 Frauen und Männer gelten als genesen (Vortag 261). 33 Corona-Patienten müssen derzeit stationär behandelt werden, davon 17 auf der Intensivstation.
Corona in Bochum: Festival-Sommer und Bochum Total fallen wohl aus
Noch keine Rolle bei den Beratungen des Corona-Krisenstabes spielten am Mittwoch die aktuellen Entscheidungen der Bundesregierung und Länderchefs in Berlin. Abgewartet werden müsse insbesondere auf die Umsetzung der Maßnahmen in NRW, so Stadtsprecher Peter van Dyk. Das gelte auch für die schrittweise Wiederöffnung der Schulen.
Corona: Mehreren Festivals in Bochum droht die AbsageCorona: Mehreren Festivals in Bochum droht die Absage
Zunehmend zur bitteren Gewissheit wird, dass der Festival-Sommer in Bochum komplett ins Wasser fällt. Bis zum 31. August sollen Großveranstaltungen verboten bleiben. Davon betroffen wären u.a. das Open-Air-Festival "Bochum Total" (geplant vom 16. bis 19. Juli) mit zuletzt mehr als 500.000 Besuchern in der Innenstadt, "Bochum Kulinarisch" (12. bis 16. August) mit zuletzt 50.000 Besuchern auf dem Boulevard sowie das Zeltfestival Ruhr mit zuletzt 140.000 Besuchern, das am 21. August am Kemnader See starten soll.
Schauspielhaus näht 730 Corona-Schutzmasken
Derweil schweißt die Corona-Krise weiter zusammen. Auch das Schauspielhaus beteiligt sich an den zahlreichen Solidaritätsaktionen. Am Mittwoch überreichte Kostümdirektorin Britta Brodda 730 selbstgenähte Atemschutzmasken an Sozialdezernentin Britta Anger - kurz bevor in Berlin eine allgemeine Empfehlung zum Tragen der Schutzmasken im Handel und im öffentlichen Nahverkehr verkündet wurde.
Die Bochumer Bühne nutzte die Corona-Zwangspause für den Rollen-Tausch. Wo sonst die Kostüme und der weitere Fundus für den Theaterbetrieb genäht und gefertigt werden, entstanden in den letzten sieben Tagen die 730 Masken. "20 Kolleginnen und Kollegen waren damit beschäftigt", berichtet Britta Brodda.
Spenden sind in der Corona-Krise Zeichen der Solidarität
Die Baumwolle wurde in einem Textilfachhandel in Hofstede besorgt. Wichtig war dem Team, keine rechteckigen, sondern schmale, schalenförmige Masken zu nähen, die tragefreundlicher seien als die Standardversionen. Wiederverwendbar sind sie obendrein: "Sie können bei 65 Grad gewaschen werden", so Britta Brodda.
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Zwar sind die farbenfrohes Masken in den Größen S, M und L nicht für medizinisches Fachpersonal geeignet. In der Corona-Krise können sie aber die Infektionsgefahr mindern. Zudem seien sie "ein wertvolles Zeichen der Solidarität", betont das Schauspielhaus.
Bochumer Helfer sollen gegen das Coronavirus geschützt werden
Die Masken werden über das Kommunale Krisenmanagement u.a. den Helfern der Wattenscheider Tafel und des Fliednerhauses, in dem Obdachlose betreut werden, zur Verfügung gestellt. Auch die Bochumer Ehrenamtsagentur soll von der Spende des Schauspielhauses profitieren, kündigt Britta Anger an.