Bochum. Bochum beklagt den 13. Corona-Todesfall. Wieder ist das Awo-Seniorenzentrum in Weitmar betroffen. Die Gesamtzahlen steigen weiterhin nur langsam.
Bochum beklagt den 13. Corona-Todesfall. Eine 87-jährige Frau starb am Ostermontag im Bergmannsheil. Nach Angaben der Stadt war auch sie Bewohnerin des Heinrich-König-Seniorenzentrums in Weitmar. Damit sind in dem Awo-Altenheim nunmehr acht Bewohner an den Folgen des Coronavirus verstorben.
Die Gesamtzahl der bestätigten Corona-Infizierten steigt in Bochum nach wie vor nur langsam. Am Ostermontag lag sie bei 385. Das sind zwei Erkrankte mehr als am Sonntag. Aktuell sind 116 Frauen und Männer nachweislich infiziert (Vortag 123). 256 Bochumer gelten als geheilt (Vortag 248). 37 Corona-Patienten müssen stationär behandelt werden, 16 von ihnen auf der Intensivstation.
Verdoppelungszeit jetzt bei 18 Tagen
Nach WAZ-Berechnungen beträgt die Verdoppelungszeit in Bochum auf Basis der aktuellen Zahlen 18 Tage. Das heißt: Innerhalb der letzten 18 Tage hat sich die Zahl der nachweislich infizierten Bürger verdoppelt. Der Wert gilt Medizinern und Politikern als wichtiger Indikator für die Ausbreitung des Virus und mögliche erste Lockerungen. Die letzte veröffentlichte Verdoppelungszeit für NRW lag bei 12,9 Tagen. Als nächstes Ziel hatte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) 16 Tage ausgegeben. Dieser Wert ist in Bochum bereits übertroffen. Zum Vergleich: Der Märkische Kreis liegt laut NRW-Statistik bei sechs, Gelsenkirchen bei 11,4, Dortmund bei 13,1 Tagen (Stand Montagmittag).
Eisverkauf in Langendreer gestoppt
Die jüngsten Zahlen nimmt Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) zum Anlass für ein Dankeschön an die Bevölkerung. Die Einschränkungen würden von den Bürgern "solidarisch und mit großer Einsicht mitgetragen". Dafür spricht eine erste Oster-Bilanz der Polizei und Ordnungsbehörden. Bei mehr als 400 Kontrollen in Parks und Grünanlagen seien an den Feiertagen so gut wie keine Verstöße gegen die Corona-Auflagen festgestellt worden.
Zwei Ausnahmen gab’s am Ümminger See in Langendreer, der zu den Hotspots in Bochum gehört. An einem Eiswagen wurde der Verkauf gestoppt, weil laut Stadt die Hygiene-Regeln nicht eingehalten wurden. Eine Familie grillte. Am Sonntag trafen die Ordnungshüter im Westpark eine Gruppe Jugendlicher mit Shisha-Pfeife an. Auch hier wurden Strafanzeigen gestellt. Es drohen pro Person 200 Euro Bußgeld.
Stadt fühlt sich bestärkt
Bestärkt fühlt sich die Stadt von der Einschätzung der Kassenärztlichen Vereinigung. Bezirksleiter Dr. Eckhard Kampe hatte in einem WAZ-Gespräch gewürdigt, dass sämtliche Maßnahmen, die in Bochum zur Eindämmung des Coronavirus auf den Weg gebracht worden seien, Wirkung zeigten.
„Und wir haben sie auch zur richtigen Zeit ergriffen“, ergänzt Thomas Eiskirch. „Mich freut es, dass seit einigen Tagen die Zahl der in Bochum aktuell an Corona Erkrankten kontinuierlich abnimmt, wir mittlerweile sogar mehr Genesene als aktuell Erkrankte haben."
Reiserückkehrer müssen sich melden
Derweil haben sich die ersten Bochumer Reiserückkehrer gemeldet. Seit Karfreitag besagt eine neue NRW-Verordnung, dass Personen, die mehr als 72 Stunden im Ausland verbracht haben, unverzüglich an der Corona-Hotline (0234/910 55 55) anrufen und sich in häusliche Quarantäne begeben müssen. Ausnahmen gelten für Berufspendler und Beschäftigte in systemrelevanten Berufen.
18 Auslands-Rückkehrer haben die neue Regelung laut Stadt seit Freitag befolgt. Insgesamt sind derzeit 378 Bochumer daheim in Qurantäne.