Bochum. Die Rentnerin Eleonore Konrad (67) hilft in der Coronakrise mit selbst geschneiderten Atemmasken. Sie verschenkt sie an Verwandte und Kassierer.
Atemschutzmasken sind derzeit schwer zu bekommen, deshalb schneidert die Rentnerin Eleonore Konrad aus Bochum selbst welche. "Jeder, der nähen kann, kann so etwas machen. Dann helfen wir der Bevölkerung", sagt die 67-Jährige der WAZ.
Das Schneidern hat die Bochumerin, die in der Altenpflege tätig war, gelernt. Als sie neulich im Supermarkt einkaufte, trug sie selbst eine Maske. Da habe ein Kassierer gesagt: "Wenn ich so eine Maske hätte, würde ich sie auch aufsetzen." Sie antwortete dann: "Dann mache ich Ihnen eine."
In der Küche zu Hause in Bochum sieht es aus "wie in einer Werkstatt"
Und so machte sich die 67-Jährige daran, an weitere Exemplare gegen den Coronavirus zu schneiden. Das geschieht in ihrer Küche im Ehrenfeld. "Dort sieht es aus wie in einer Werkstatt."
Den Stoff - Baumwolle - hatte sie noch von ihrer Enkeltochter, weiteren hat sie bereits im Internet bestellt. Die Lieferung erwartet sie täglich.
Die Rentner näht den Stoff doppelt und ohne Gummiband. Für die Halterung benutzt sie so genanntes Schrägband, das zusammengebunden wird.
Allein das Tragen der Maske mahnt andere Leute zu mehr Abstand
Baumwolle gilt natürlich nicht als sicherer Schutz vor Viren. Der Stoff schützt längst nicht so wie spezielle Materialien der FFP1 und FFP2-Schutzklassen. Das weiß Eleonore Konrad auch. Aber sie meint, dass allein das Tragen einer solchen Maske andere Menschen zu mehr Vorsicht und Abstand veranlasst. Allein dadurch bekäme die Maske ihren Nutzen. Außerdem könne man die Masken kochen und neu verwenden, anders als Papiermasken. Sie hofft, dass andere ihrem Beispiel folgen.
Bis Mittwoch hat die Rentnerin sechs Masken geschneidert. Einige hat sie bereits an Verwandte und an eine ältere Nachbarin verschenkt. Am Mittwoch will sie eine Maske auch im Supermarkt an der Kasse vorbeibringen. Und dann weitere zu Hause in der Küche produzieren.
Sie selbst trägt die Maske übrigens nicht nur beim Einkaufen, sondern auch beim Joggen.
Eine Nähanleitung für einen "Behelfs-Mund-Nasen-Schutz" gibt die Feuerwehr Essen auf ihrer Internetseite.