Bochum. Zu Hausbesuchen gehen Mitarbeiter der Bochumer Jugendarbeit nur noch in Schutzkleidung. Benachteiligte Kinder erhalten in der Krise Extra-Hilfen.
Trotz der Coronakrise geht die städtische Kinder- und Jugendarbeit weiter – allerdings unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen für die Mitarbeiter. Hausbesuche bei Kindeswohlgefährdung würden aktuell nur noch mit Schutzkleidung durchgeführt, teilt die SPD-Ratsfraktion mit.
„Viele Eltern sehen die Isolation als Chance, mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. Aber es gibt auch die Eltern, bei denen durch den engen und ständigen Kontakt die Nerven blank liegen“, erklärt Hermann Päuser (SPD), Vorsitzender des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie. „Werden der Stadt Verdachtsfälle gemeldet und es besteht die Gefahr, dass ein Kind geschlagen oder anderweitig misshandelt wird, kommt es weiterhin zu Hausbesuchen durch städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so Päuser.
Kinder in schwierigen Familienverhältnissen könnten zudem in Notgruppen der Kindergärten und von Tageseltern betreut werden, „damit es gar nicht erst zu kritischen Situationen kommt“. Kindern, denen außerschulische Lernförderung bewilligt wurde, soll zuhause das Lernen leichtert werden: mit einem Online-Einzelunterricht.
Dienstleister für ambulante Hilfen wie der Erziehungsbeistand oder die sozialpädagogische Familienhilfe stehen in der Coronakrise nur stark eingeschränkt zur Verfügung. Die Dienstleister dürften nicht die vereinbarten Stunden ableisten, erklärt Päuser, „deswegen wird bis Mitte April ihre Abrechnung auf Basis der im Hilfeplanverfahren vereinbarten Fachleistungsstunden erfolgen – unabhängig von den tatsächlich geleisteten Stunden“.
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