Bochum. Wegen Corona sitzen Paare und Familien tagelang auf engem Raum zusammen. Das kann zu Gewalt führen. Dafür gibt es aber mehrere Hilfe-Telefone.
Wegen der Corona-Krise, Kontaktverbot und sozialer Isolation sitzen viele Menschen tagelang zu Hause auf engem Raum. Das kann die Nerven so stark belasten, dass sich bisher unterdrückte Frustrationen und Aggressionen plötzlich in häuslicher Gewalt entladen. Die Stadt erinnert deshalb vorbeugend an verschiedene Sorgen- und Krisentelefone.
"Leider geht es in der momentanen Ausnahmesituation zwischen Paaren und in Familien nicht immer nur friedlich und respektvoll zu, sondern es kommt zu Streit, gar handfesten Auseinandersetzungen bis hin zu sexuellen Übergriffen", sagt ein Stadtsprecher. "Oft sind es Frauen und Mädchen, die Hilfe brauchen."
Bei akuter Gewalt immer sofort den Polizeinotruf wählen
In akuten Notsituationen können und sollten sie sich an die Polizei (Notruf 110) wenden. Das Hilfetelefon bei Gewalt gegen Frauen ist unter der kostenlosen Rufnummer 0 80 00/ 116 016 rund um die Uhr zu erreichbar.
Weitergehende Hilfe finden Hilfesuchende außerdem bei "Nora", einer Beratungsstelle für Frauen und Mädchen in Bochum, (02 34 / 96 29 99-5 oder -6). Dort wurde am Montag vermutet, dass die Fallzahlen von häuslicher Gewalt durch Corona ansteigen werden, ebenso die entsprechenden Polizeieinsätze.
Das Hilfsangebot ist breit gefächert
Weitere Anlaufstellen: "Neue Wege", Beratungsstelle gegen Misshandlung und sexuellen Missbrauch von Kindern, 0234 / 50 36 69.
Mira e.V., Internationales Bildungs- und Beratungszentrum für Frauen und Mädchen, 0234 / 3 25 91 76.
Evangelisches Beratungszentrum für Ehe-, Erziehungs-, und Lebensfragen, 0234 / 913 33 91
Pro familia, 0234 / 1 23 20. Jugendtelefon der Pro familia, 0234 / 68 35 15, bochum@profamilia.de.
"Wildwasser e.V.", 0234 / 29 76 66
Frauenhaus des Caritasverbandes, 0234 / 50 10 34.
Die Krise fördert auch Einsamkeit, Existenzangst und psychische Probleme
Ein Kontaktverbot bringt aber auch Einsamkeit, Existenzangst und die Verstärkung psychischer Probleme mit sich. Dafür gibt es folgende Hilfsangebote:
Kindernotruf: 0234/910 5463. Der Notruf ist 24 Stunden erreichbar. Auch der soziale Dienst der Stadt hilft unter 0234 / 910 2985.
Die „Nummer gegen Kummer“ bietet bundesweit Telefonberatung für Kinder, Jugendliche und Eltern: 116 111, Montag bis Samstag von 14 bis 20 Uhr.
Das Elterntelefon richtet sich an Mütter und Väter, die sich unkompliziert und anonym konkrete Ratschläge holen möchten: 0800 / 111 0550 montags bis freitags von 9 bis 11 Uhr und dienstags und donnerstags von 17 bis 19 Uhr.
Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe ist unter 0800 / 11 10 111 und 0800 / 11 10 222 rund um die Uhr erreichbar.