Bochum/Witten. Im mysteriösen Vermisstenfall Anita S. aus Wattenscheid bleibt der Tatverdächtige auf freiem Fuß. Die Ermittlungen ziehen sich in die Länge.

Der Tatverdächtige in dem mysteriösen Vermisstenfall Anita S. bleibt zumindest vorläufig auf freiem Fuß. Die Staatsanwaltschaft Bochum hat jetzt eine Beschwerde gegen die Freilassung des 35-jährigen Witteners zurückgenommen. Trotzdem ermittelt sie weiter gegen ihn wegen des Verdachts des Totschlags. „Es gibt sehr konkrete Anhaltspunkte, dass Anita S. gewaltsam zu Tode gekommen ist."

Seit dem 7. Dezember 2019 ist die kaufmännische Angestellte aus Wattenscheid-Günnigfeld verschwunden. Eine Mordkommission ("MK Stausee") suchte zweimal am Kemnader See nach einer möglichen Leiche. Am 4. Februar wurde dann ihr Freund verhaftet, weil die Ermittler ihn für dringend tatverdächtig halten.

Staatsanwaltschaft setzt die Ermittlungen fort

Elf Tage später kam der Handwerker wieder frei. Er sagt, er habe mit dem Verschwinden nichts zu tun. Das Amtsgericht folgte einer Haftbeschwerde des Verteidigers, eine Richterin sah keinen dringenden Tatverdacht. Die Staatsanwaltschaft wiederum legte beim Landgericht Beschwerde gegen die Freilassung ein, weil sie den Mann weiter für dringend tatverdächtig hält. Zuletzt soll er sie in seiner Wohnung in Witten-Herbede lebend gesehen haben.

Diese Beschwerde hat die Staatsanwaltschaft nun fallen gelassen. Das Landgericht wollte für eine Entscheidung mehrere neue Ermittlungsergebnisse haben; die konnten die Ermittler nicht kurzfristig vorlegen. Sie ermitteln jetzt aber weiter intensiv.