Bochum. Im mysteriösen Fall um das Verschwinden von Anita S. aus Bochum ist der Verdächtige wieder frei. Eine Richterin entließ ihn aus der U-Haft.
Der Tatverdächtige (33) im Fall um das mysteriöse Verschwinden von Anita S. (35) aus Wattenscheid ist aus der U-Haft entlassen worden und wieder auf freien Fuß. Elf Tage lang saß er hinter Gittern. Eine Ermittlungsrichterin des Amtsgerichts Bochum hat auf Antrag des Verteidigers Egbert Schenkel den Haftbefehl gegen den Mann aus Witten aufgehoben.
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Schenkel erklärte am Dienstag auf WAZ-Anfrage, dass „kein dringender Tatverdacht besteht, der auf bestimmte Tatsachen gestützt ist“. Die Ermittlungsrichterin folgte Schenkels Antrag. Das geschah bereits am Freitag. Der Beschuldigte sagt, dass er mit dem Verschwinden von Anita S. nichts zu tun habe.
Schwurgericht entscheidet über Beschwerde der Staatsanwaltschaft
Wie die Polizei auf Anfrage erklärte, hat die Staatsanwaltschaft Beschwerde gegen die Freilassung eingelegt. Darüber wird jetzt das Landgericht (dort die Mitglieder des Schwurgerichts) anhand der Aktenlage entscheiden. Bis es dazu kommt, kann es viele Tage dauern.
Anita S. ist seit dem 7. Dezember 2019 verschwunden. Zuletzt soll sie der Tatverdächtige – ihr Freund – in seiner Wohnung in Witten-Herbede lebend gesehen haben. Zuletzt telefoniert haben soll sie um 17.20 Uhr mit ihrer Mutter. Wochenlang wurde die kaufmännische Angestellte von der Polizei gesucht. Zum Beispiel mit einer Großaktion am Kemnader See.
Oberstaatsanwalt sieht „konkrete Anhaltspunkte, dass Anita S. gewaltsam zu Tode gekommen ist“
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Die Beamten setzten auf dem Wasser auch Leichenspürhunde ein. Gefunden wurde eine Leiche aber bis heute nicht. Es ist nicht einmal sicher, dass Anita S. überhaupt tot ist.
Am 3. Februar wurde allerdings ihr Freund unter dem Verdacht des Totschlags festgenommen; er war gerade auf dem Weg zur Arbeit. Bis dahin war er nicht polizeibekannt.
Oberstaatsanwaltschaft Andreas Bachmann sagte der WAZ nach der Verhaftung des 33-Jährigen: „Es gibt sehr konkrete Anhaltspunkte, dass Anita S. gewaltsam zu Tode gekommen ist.“
Trotz der Freilassung ermittelt die Mordkommission – „MK Stausee“ – aber weiter.