Bochum-Langendreer. Patienten, die in das Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer möchten, müssen jetzt durch eine Zeltlandschaft. Eine Vorsichtsmaßnahme.

Um Patienten bereits vor Betreten der Klinik in Covid-19-Verdachtsfälle und Nicht-Verdachtsfälle einteilen und so eine frühzeitige Risikounterscheidung vornehmen zu können, hat das Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer eine „vorgelagerte Notaufnahme“ eingerichtet. Die Neuorganisation soll während der Corona-Krise Patientenfluss regulieren und eine frühzeitige Risikodifferenzierung ermöglichen.

Corona: Knappschaftskrankenhaus in Bochum verlagert Notaufnahme auf den Parkplatz

Während Rettungswagen und Krankentransporte sowie bereits vorgefilterte onkologische und transplantierte Patienten wie gewohnt direkt zur Zentralen Notaufnahme bzw. in die Spezial-Ambulanzen durchfahren können, werden alle weiteren Patienten (auch mit Einweisungen) – egal ob sie mit dem Auto, per Taxi oder zu Fuß kommen – zur „vorgelagerten Notaufnahme“ umgeleitet, wo mittels eines Ampelsystems der Covid-19-Status ermittelt und in Grün, Gelb, Rot klassifiziert wird. Erst danach erfolgt eine Weiterleitung in die Zentrale Notaufnahme.

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Die „vorgelagerte Notaufnahme“ wurde auf dem vor einem Jahr eröffneten Besucherparkplatz P3 eingerichtet, erreichbar über die kleine Stichstraße direkt hinter/vor der Gleisbrücke. Sie ist bis auf Weiteres elf Stunden täglich, in der Zeit von 7.30 bis 18.30 Uhr, geöffnet und wird im Schichtsystem von zwei interdisziplinär zusammengestellten Teams mit jeweils acht Fachkräften (Ärzte, Pflege, MTLA etc.) betreut.

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Der Verlauf nach Eintreffen eines Patienten gestaltet sich wie folgt: Am ersten Meldepunkt findet eine „Pre-Triage“ statt, das heißt, wer lebensbedrohlich erkrankt ist, wird direkt zur Zentralen Notaufnahme weitergeschickt, alle anderen erhalten einen Fragebogen zur Anamnese. Dann geht es weiter zum nächsten Meldepunkt.

Hier werden die Fragebögen eingesammelt und geprüft sowie Fieber gemessen und klinische Parameter bestimmt. Findet sich hierbei ein auffälliger Befund bzw. gibt es laut der im Fragebogen gemachten Angaben Anhaltspunkte für eine Infektion mit Covid-19, erfolgt direkt vor Ort ein Nasen-Rachen-Abstrich und die entsprechende Klassifizierung, wenn die Vorstellung an die Zentrale Notaufnahme medizinisch sinnvoll ist.

Zahl der Intensivbetten wurde erhöht

Ohne diese „Pre-Triage“, bei der die Patienten mit einem Status Grün, Gelb, Rot versehen werden, geht es nicht in die Zentrale Notaufnahme. Das gesamte Prozedere dient dem Zweck, die Patienten vor Betreten der Klinik in Covid-19-Verdachtsfälle bzw. Nicht-Verdachtsfälle zu kategorisieren, um sie in der Klinik entsprechend isolieren, eventuelle Ansteckungsketten zu unterbrechen und zielgerichtet behandeln zu können. Es handelt sich damit also nicht um eine öffentliche Corona-Teststelle, wie sie von der Stadt Bochum betrieben wird.

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Durch die vorübergehende Neuorganisation der Notaufnahme versucht das Knappschaftskrankenhaus, der Verbreitung von Covid-19 noch weiter entgegen zu wirken und das Risiko des Eintragens des Virus in die Klinik so gering wie möglich zu halten. Daher gilt auch weiterhin ein striktes Besuchsverbot. Die Kapazitäten für intensivpflichtige Patienten wurden massiv erhöht. Die Zahl der Intensivbetten ist von 32 auf 63 gestiegen, die der Beatmungsgeräte von 29 auf 63.

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