Bochum-Hamme. SPD im Bezirk Mitte regt Aufwertung durch Lichtinstallationen an. Nun aber sollen die Stadtwerke Bochum lediglich die Licht-Technik modernisieren.

Die Brücke Bahnhof Präsident wirkt wenig einladend für alle, die auf der Dorstener Straße Richtung Bochum-Innenstadt fahren oder laufen. Zwar wurde sie durch die deutsche Bahn saniert, indes bald darauf wieder über und über mit Graffiti beschmiert. Elvira Rühlemann von der SPD-Fraktion hatte im vergangene November in der Sitzung der Bezirksvetretung Mitte beantragt, die Brücke attraktiver zu machen, etwa mit Lichtgestaltung. Ihre Idee trifft auf fruchtbaren Boden – wenn auch nicht mit künstlerischen Mitteln.

Sicherheitsbedenken gegen das Künstler-Konzept

In der aktuellen Sitzung des Gremiums in sehr kleiner Runde am Donnerstag, dem Kontaktverbot geschuldet, erklärt nun das Tiefbauamt, dass im Rahmen des Konzepts „Kunst-Licht-Tore Bochum“ auch für die Brücke Präsident eine lichttechnische Umgestaltung vorgesehen war. Das im Jahre 2009 erstellte Lichtkonzept konnte aber aufgrund technischer Probleme und „begründeter Sicherheitsbedenken“ nicht realisiert werden. Ein neues Konzept wurde seitens der Künstler bislang nicht vorgelegt. Die Verwaltung will aus diesem Grund die Stadtwerke mit einer lichttechnischen Modernisierung der Brücke beauftragen und sich um eine Umsetzung noch in 2020 bemühen.

Seit 2003 werden Eisenbahnbrücken durch das Projekt „Kunstlichttore“ durch Lichtinstallationen optisch aufgewertet. Dies verknüpft sie nach und nach zur leuchtenden Kette von Eingangstoren in die Bochumer Innenstadt. Welche also weiter fehlen wird, ist die Brücke Bahnhof Präsident an der Dorstener Straße. Elvira Rühlemann hatte vorgeschlagen, mit Mitteln des Stadtumbauprogramms Hamme das Erscheinungsbild der Brücke zu ändern.

Für ISEK Hamme gibt’s in diesem Jahr keine Fördergelder

Mehr als vier Millionen Euro an Städtebaufördermitteln bekommt Bochum in diesem Jahr vom Land, für die Sanierungen in der Innenstadt, für Laer/ Mark 51/7, für Wattenscheid-Mitte und für das Projekt „Vom Hausacker zum Urban Green“. Doch für das gesamte ISEK Hamme (integriertes städtebauliches Entwicklungskonzeptes) werden in diesem Jahr keine Förderungsmittel gewährt.


Dabei wurde beim Stadtumbauprogramm für Hamme bereits erheblich abgespeckt, weil das Land seine Mittel knapper verteilt. Im Herbst stellte die Stadt die Anträge für den Stadtumbau mit 30 Projekten in Hamme. Ideen für 22 Millionen Euro, so war geplant, sollten auf den Weg gebracht werden. Doch die Summe musste um neun Millionen Euro abgespeckt werden. Bis 2026 stehen nur 13 Millionen Euro zur Verfügung. So müssen die Projekte aufgeteilt werden. Weitere Maßnahmen sollen dann im Rahmen einer Fortschreibung für das ISEK (ab dem Jahr 2027) beantragt werden, so das Vorhaben der Stadt.

Quartierseingänge aufwerten

Im Rahmen des Stadtumbaus, das den Stadtteil Hamme in den nächsten sechs Jahren umgestalten soll, plante die Stadt, „die Quartierseingänge im Rahmen der Maßnahme ,Stadtteiltore’ aufzuwerten und die Besucher symbolisch in Hamme willkommen zu heißen.“ Dazu sollen Brücken und Unterführungen durch die Nutzung von Farben und Licht in einer einheitlichen und einladenden Erscheinungsweise optisch aufgewertet werden. Die Fußgängerbrücke Präsident wird daher zusammen mit den anderen Quartierseingängen betrachtet, darunter den an der Gahlenschen Straße, an der Feldsieper Straße und Präsidentstraße.