Bochum-Innenstadt. Am Stadtpark in Bochum erklingt die „Ode an die Freude“. Trompeter Rainer Scheibe spielt die Europa-Hymne – und damit gegen den Corona-Frust an.
Lebensfreude in dieser Krisenzeit geben will Trompeter Rainer Schreibe. Unter dem Motto „Ode an die Freude statt Corona-Frust“ stellte sich der Leiter des Blechbläser-Ensembles „bi.metall“ der evangelischen Gemeinde Bochum am Sonntag um 18 Uhr auf die Plattform vor der Lutherkirche und spielte das als Europa-Hymne bekannte Stück von Ludwig van Beethoven quer über den Stadtpark.
Musiker aus ganz Deutschland haben sich zum Spiel gegen den Corona-Frust verabredet
Viele, die vorbeikamen, blieben stehen und klatschten Beifall. Sehr viele Frischluftsuchende waren das angesichts der Krisensituation und der staatlichen und städtischen Schutzmaßnahmen natürlich nicht. Scheibe war beim Musizieren trotzdem nicht allein.
Von der Küpperstraße ertönte ein Echo aus einem der Fenster. „Über das Internet haben wir Musiker uns zu diesem Solidaritätsauftritt quer durch die Bundesrepublik verabredet. Die meisten spielen das Finalwerk aus Beethovens 9. Symphonie aus dem Fenster oder auf dem Balkon“, erzählt der Profi-Trompeter.
Die Solidarität der Musiker gilt mit dem Stück, dessen Text Friedrich von Schiller komponierte, nicht allein all denjenigen, die kaum noch vor die Tür kommen. „Wichtig ist uns auch der Dank an alle Mediziner, Pfleger und Helfer in diesen schweren Zeiten“, betont Rainer Scheibe.
Weitere Solidaritätsaktionen geplant
Weitere musikalische Solidaritätsaktionen sollen folgen. „Am Ostersonntag nach dem Geläut um 10 Uhr gibt es einen ,Auferstehungsflashmob’“, erzählt der Trompeter. „Sänger und Sängerinnen, Posaunenchorbläser und -bläserinnen und Organisten hier in der Stadt wollen sich da auf jeden Fall virtuell vereinen, um zusammen den Choral „Christ ist erstanden“ zu spielen oder zu singen. Mehrere haben schon zugesagt.“
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Angedacht sind auf Initiative des Posaunenwerks Hannover, das die Idee entwickelte, auch spontane Treffen an den Kirchen. Natürlich mit gehörigem Sicherheitsabstand. Nach den aktuellen behördlichen Maßnahmen dürfte dieses Ansinnen aber wohl vergeblich sein. Sicher ist sicher.
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