Bochum. Weil durch das Coronavirus die Gäste ausbleiben, hat ein Bochumer Künstler seine Ausstellung ins Netz verlegt. Jeden Tag kommt ein neuer Beitrag.
Aufgrund der aktuellen Lage und den Einschränkungen durch das Coronavirus stellt der Bochumer Künstler Stephan Geisler seine Grafiken im Internet aus. Die Serie erklärt die Coronaviren zum Kunstobjekt und soll täglich um ein weiteres Werk ergänzt werden. Die Ästhetik soll dabei im Mittelpunkt stehen.
Die Situation für Künstler, Schauspieler und Tänzer sei derzeit sehr angespannt: „Die Akademien sind zu, Lehraufträge abgesagt, Geld fließt hier auch nicht mehr. Ein Desaster für jeden Freiberufler“, so Künstler Stephan Geisler, „alles, womit man als Künstler Geld verdient, wird gecancelt. Da muss man schon sehr genau überlegen, womit man die Zeit überbrückt.“
Grafiken setzen sich mit der aktuellen Situationen auseinander
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Die digitale Ausstellung ist seine erste Serie, die nur auf einem Tablet entsteht. Im vergangenen Jahr sei er darauf gestoßen, dass man auch mit dem Stift eines Tablets zeichnen könne. „Ich habe einfach mal losgelegt und dabei sind tolle Ergebnisse entstanden“, sagt Geisler, der ursprünglich aus dem Bereich visuelle Kommunikation und Graphik-Design kommt. Das Projekt solle so lange dauern, wie die Coronakrise andauere. Damit wolle er sich auch durch die wirtschaftlich schwierige Zeit helfen.
Das zweite Werk der Reihe hat den Titel „the dark beauty“ auf Deutsch „die dunke Schönheit“. Die Grafik zeigt mehrere stark vergrößerte Coronaviren in schwarz mit bunten Farbakzenten. Dazu schreibt Stephan Geisler: „Bei all unseren Ängsten vergessen wir manchmal, wie schön auch Viren sind, wie die Planeten des Universums oder die schönsten Blumen. Auch die Coronaviren haben etwas Ästhetisches und Magisches.“
Kurse für das digitale Zeichnen in Bochum
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Normalerweise können sich Interessierte seine Malereien in seinem Atelier in der Rottstraße anschauen oder an Malkursen teilnehmen. Für den Künstler ist es nicht das erste Mal, Kunst exklusiv auf seiner Internetseite zu veröffentlichen. Bei einer anderen Serie veröffentlichte Stephan Geisler 365 Tage lang eine Zeichnung.
Wie lange er für eine Zeichnung braucht, kann er nicht sagen. „Manchmal dauert es eine Stunde und manchmal dauert es länger.“ Doch es gehe nicht nur um das Zeichnen, sondern auch um das Sammeln und Suchen von Motiven. Wie man digitale Bilder erstellt, unterrichtet er auch in seinen Kursen. „Die Teilnehmer sind von der Technik ganz fasziniert“, sagt Geisler. Die aktuellen Grafiken finden Interessierte auf der Internetseite www.stephangeisler.com.
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