Bochum. Das „grüne Bürohaus“ in Bochum steht erst auf dem Papier. Aber eine Firma hat sich schon eingemietet. Auch wegen der Nachhaltigkeit des Hauses.

Gebaut wird voraussichtlich erst im Sommer. Nächstes Jahr ist die Fertigstellung des Green Office Bochum geplant. Schon jetzt steht aber der erste Mieter für das grüne Bürohaus, eines der spannendsten Bauprojekte in der Stadt, fest. Der IT-Dienstleister DTS Systeme wird einziehen.

„Mit dem Green Office haben wir eine Immobilie gefunden, die uns mit einer qualitativ hochwertigen Bauweise und hohem nachhaltigen Anspruch überzeugt“, sagt Oguzhan Bozkurt, Regionaldirektor bei DTS Systeme. Die Nachhaltigkeit des Gebäudes, die Vorbereitung von E-Ladestellen auf den Parkplätzen und die Möglichkeit, an der Planung der Wunschfläche beteiligt zu sein, hätten den Ausschlag gegeben. Insgesamt 635 Quadratmeter, die komplette vierte Etage, hat sich DTS gesichert – inklusive Dachterrasse.

Eigentümer denken allmählich um

Die Suche nach einer neuen Büroimmobilie sei nicht leicht gewesen, so der Regional-Chef. Und Christian Hansmann, Geschäftsführer des Immobilienvermittlers Ruhr Real aus Essen, sagt: „In Bochum sprechen wir von einer Vollvermietung der Büroflächen, weil die Leerstandsquote unter zwei Prozent liegt.“ Gerade in und unmittelbar um die Innenstadt sei das Angebot begrenzt.

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Rechts neben dem neuen GHotel (vorne) wird das Green Office gebaut.
Rechts neben dem neuen GHotel (vorne) wird das Green Office gebaut. © Hans Blossey

Und: „Allmählich machen sich Eigentümer Gedanken über die aktuellen Wünsche der Mieter“, so Hansmann. Dazu gehöre nicht nur eine moderne Ausstattung, sondern eben auch der Anspruch, in eine nachhaltige Büroimmobilie einzuziehen. Das Green Office, das zwischen dem Jahrhunderthaus und dem GHotel an der Alleestraße entsteht, werde insgesamt 3000 Quadratmeter auf fünf Etagen haben.

Grüne Fassade und grünes Erdgeschoss

Das klimaneutrale Neubauobjekt entstehe aus wiederverwertbaren Materialen, werde ressourcensparend gebaut und kompensiere den CO2-Fußabdruck, heißt es. Energie wird aus Geothermie und aus einer Photovoltaik-Anlage bezogen. Besonders auffällig ist die Grün-Landschaft im Erdgeschoss und der Mittelachse zur Alleestraße.

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„Die Teilbegrünung der Fassade hebt den Flora-Fauna-Anteil in der Stadt und sorgt zudem für eine naturfreundliche Atmosphäre“, sagt Ernest Meertens, Geschäftsführer des Investors Dudoq Real Estate GmbH. Durch die Innen- und Außenbegrünung werde der Sauerstoffgehalt erhöht, der Lärm gedämmt und die Luft verbessert. Zudem diene die grüne Fassade als Schutz sowie Isolation gegen Hitze oder Kälte.

Belegschaft soll deutlich wachsen

Aus Sicht des künftigen Mieters DTS Systeme genau die richtige Umgebung. Der IT-Sicherheitsspezialist aus Herford mit insgesamt 13 Standorten in Deutschland, Österreich und Griechenland, ist mit seinem Bochumer Büro momentan im Aulinger-Haus an der Josef-Neuberger-Straße gegenüber dem neuen Justizareal untergebracht. „Aber dort haben wir keine Entwicklungsmöglichkeiten“, sagt Regional-Chef Oguzhan Bozkurt. Ein Dutzend Mitarbeiter habe DTS derzeit in Bochum, mittelfristig sollen es viermal so viele sein. Und dafür benötige das Unternehmen Platz.

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