„Erster!“ – Der stolze Ausruf prangt auf der Einladung der Kanzlei Aulinger zur Eröffnung ihrer neuen Büroräume und erinnert ein wenig an das Märchen „Der Hase und der Igel“. Nebenan hechelt der „Hase“ Justizzentrum ganz deutlich seinem Zeitplan hinterher, während in den Büros von „Igel“ Aulinger 20 Anwälte und 60 weiteren Mitarbeiter der größten Bochumer Kanzlei bereits für ein geschäftiges Leben sorgen.

Zur Eröffnung drängelten sich rund 250 Gäste in den Räumlichkeiten. Der geschäftsführende Partner der Kanzlei, Dr. Andreas Eickhoff, begrüßte die Anwesenden launig: „Ich stehe hier vor einem Bild der Reihe ‘Allegorie vom Ende des Chaos’.“ Die Anspielung auf den ersten Umzug nach 50 Jahren wird wohl verstanden. Doch es habe alles prima geklappt. Selbst die EDV, unverzichtbar für eine solche Großkanzlei, stand beim Umzug nur rekordverdächtige fünf Stunden still.“

Erster Umzug seit 56 Jahren

Die Kanzlei Aulinger wurde am 1.1. 1948 von Josef Hermann Dufhues gegründet, der sie zu Beginn in seiner Wohnung in der Schillerstraße betrieb. Seit 1957 residierte die Kanzlei in der ABC-Straße-

Als Eickhoff von einem offenen Haus sprach, schränkte er allerdings ein, dass die Türen, die geschlossen seien, auch geschlossen bleiben sollten. Die Verschwiegenheit des Anwalts ist sein größtes Pfund. Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz (SPD), die die Grußworte der Stadt überbrachte, freute sich über dieses Bekenntnis zum Standort Bochum: „Ihr Engagement ist Symbol dafür, dass Bochum in Bewegung ist! Unsere Stadt entwickelt sich stetig weiter. Das entstehende Gerichtsviertel ist ein gutes Beispiel dafür.

Jürgen Fiege, der nicht nur als IHK-Präsident, sondern auch als Nachbar und Vermieter der Büroräume ans Rednerpult trat, wagte ein Bonmot nach einem Blick in die wohlsituiert erscheinende Runde: „Ich bin besonders auch deshalb so erfreut heute, da wir einen so solventen Mieter gefunden haben.“ Diesen Humor verstanden die Fachanwälte für Handels- und Gesellschaftsrecht. Während der Mann am Klavier, Jörg Köster, das Casablanca-Thema „As time goes by“ gekonnt variierte, hatten die Gäste am Häppchen Buffet Zeit, sich am Tiramisu vom Seesaibling oder etwa den Garnelen „West Indian“ mit Kokos und Sprossengemüse zu laben. Die Hoffnung einte alle, dass Staub und Lärm der nur einen Steinwurf entfernten Justizbaustelle nicht ewig stören werde.