Bochum. Der Verein „Musikbüro Bochum“ fördert Talente aus dem Ruhrgebiet. Akteure vernetzen sich, neue Konzepte entstehen. Und das ist noch nicht alles.
Vor rund zehn Jahre wurde die Idee des „Bochumer Rockbüros“ (1989 bis 2000) wieder aufgegriffen und neu aufgestellt. Schon mit dem Namen „Musikbüro Bochum“ wird seitdem nicht mehr in Genres gedacht. Die Förderung musikalischer Talente aller Sparten und Altersgruppen hat Priorität.
Von der Bochumer Basis strahlenförmig ausgehen
Drei Projekte stehen derzeit im Fokus der Vereinsgründerinnen Britta Maas und Dorette Gonschorek. Jährlich werden begehrte Slots für den Bochumer Musiksommer (28. bis 30. August) vergeben. Bereits seit Januar läuft die aktuelle Auflage des „Sunday Jam“. Monatlich spielen drei Bands aus dem Bochumer Umfeld sonntags im „Flashbacks“ (Bermudadreieck, Konrad-Adenauer-Platz 1).
Drei Gewinner spielen auf
Beim „Lalla:Labor-Festival“ am 14. März spielen drei der vier Förderpreisgewinner: Vanessa Wiebe, Tired Eyes Kingdom und Figur Lemur. Einlass ins Zeitmaul-Theater, Imbuschplatz 11, ist ab 18.30 Uhr, Beginn um 19 Uhr. Der Eintritt beträgt 12 Euro und geht komplett an die beteiligten Bands.
Der nächste „Sunday Jam“ im Flashbacks am 15. März steht unter dem Motto „Deutsch“ mit den Interpreten Edy Edwards, Die Lieferanten und Marwin Schoenacker & Band.
Am 14. März (Samstag) steigt das „Lalla:Labor-Festival“ im Zeitmaul-Theater. „Beim ‚Lalla:Labor‘ möchten wir Menschen so analog wie möglich miteinander verbinden und die ganz konkrete Förderung in den Vordergrund stellen“, sagt Britta Maas. „Es ist ein regionales Projekt, in das auch andere Kulturbüros involviert sind – immer mit dem Ziel, von unserer Bochumer Basis strahlenförmig auszugehen.“
Partner sind hilfreich und geben Input
Von Runde zu Runde wechselnde Partner, etwa der Verein „Metal for Mercy“ oder das „Rockbüro Herne“, schlagen als Multiplikatoren jeweils zwei Bands vor, die ihnen positiv aufgefallen sind. Dorette Gonschorek konkretisiert: „So wird eine gewisse Vorauswahl getroffen, die zu einem insgesamt höheren Niveau führt.“ Die zwei Gewinner jeder Runde werden mit 2500 Euro gefördert – bedingungslos. „Die Musiker können frei über das Geld verfügen.“
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Dabei haben Gonschorek und Maas immer wieder beobachtet: „Bands, die ihren Weg machen, bringen viel Eigeninitiative mit. Wir möchten dazu motivieren, einfach mal zu machen, weniger zu motzen.“
Zusammenarbeit mit anderen Institutionen ist wichtig
Kaum möglich wäre das ehrenamtliche Engagement der beiden Vereinsvorsitzenden und die Durchführung der Veranstaltungen ohne Hilfen. „Die Förderung des ‚Sunday Jam‘ durch die Stadtwerke Bochum erleichtert uns die finanzielle Planung – für Ton, Licht und Gagen – enorm. Das zweitägige Open-Air am 13. und 14. Juni auf der KAP-Bühne wäre sonst nicht machbar.“
Das „Lalla:Labor“ wird durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW gefördert, zudem die gute Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro der Stadt, namentlich Bertram Frewer („Popularmusik“), und Akteuren, Jugendprojekten, Gaststätten, Institutionen hervorgehoben.
Eigene berufliche und künstlerische Erfahrungen
Auch eigene berufliche und künstlerische Erfahrungen helfen dem Musikbüro: Maas kommt aus den Bereichen Stadtplanung und Veranstaltungsmanagement, Gonschorek arbeitet für „Roof Music“ (Label und Musikverlag aus Bochum) und ist selbst als Musikerin (Gesang, Gitarre) in der Band „Unplaces“ aktiv.
„Allein Bochum hat einiges zu bieten“
Zukünftig möchte man flexibel bleiben und gemeinsam mit Akteuren vor Ort „Alternativkonzepte“ für die regionale Kultur- und Musikszene erstellen, weiter vernetzen – und mobilisieren: „Bitte geht zu Konzerten“, rufen Gonschorek und Maas auf, „ vor allem den günstigen in Eurer Umgebung. Allein Bochum hat einiges zu bieten.“
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