Witten. . Acht Bands, viel Krach: „Metal for Mercy“ hat am Wochenende zu seinem 150. Konzert eingeladen. Wie immer bekommen auch Newcomer eine Chance.
Keyboard-Klänge machen den Anfang. Bevor auf den Gitarrensaiten gezupft wird. Erst langsam, dann schnell und laut. Da dürfen auch die Köpfe gewippt und die Haare durcheinander gewirbelt werden. Beste Headbanging-Voraussetzungen also, die „Watership Down“ mit ihrem „Progressive Metal“-Mix abliefern.
Die Dortmunder sind eine von insgesamt acht Bands, die Freitag und Samstag ihre Visitenkarte im Café „Treff“ neben der Werkstadt abgaben. Mit dem Doppelkonzert feierte der Verein „Metal for Mercy“ sein Jubiläum: Zum bereits 150. mal kamen Fans der lauten Riffs zusammen. Seit Mai 2010 lädt der Verein Bands auf die Bühne, 20 bis 26 Konzerte sind es im Jahr.
Das Konzept ist geblieben: Besonders Newcomern aus der Region soll damit eine Plattform angeboten werden, wie Florian Cunitz von „Metal for Mercy versichert: „Es können sich jederzeit Bands melden, die mitmachen wollen. Da findet sich immer ein Weg.“
Teile der Einnahmen gehen an Jugendförderungsprojekt
Der 40-Jährige organisiert hinter den Kulissen die Events. Sein Rat an Musiker und Metal-Fans: „Einfach anschreiben und mitmachen!“ Wer kein musikalisches Talent mitbringe, könnte einfach als Vereinsmitglied mitmachen, der Mindestbeitrag beträgt 30 Euro. Der Verein verbindet zudem die lauten und bierseligen Abende mit einem guten Zweck: Teile der Einnahmen gehen unter anderem an das eigene Jugendförderungsprojekt „Event Youth“. Dieser Mix hat sich in den letzten acht Jahren erfolgreich entwickelt. Bekannte und neue Gesichter mischen sich im Publikum.
Und die Klientel entspricht nicht immer den Klischees: Während „Watership Down“ auf der Bühne mit sanften Soundteppichen einsetzen, sitzt etwa Olaf mit seiner jungen Tochter an der Theke und lauscht dem bunten Rock-Varianten. Dass seine Jenni früher oder später mitkommt, schien fast logisch, wie der Vater erklärt: „Die Mutter hört Metal, der Vater genauso und die Tochter hat sich ohne Druck und Zwang auch dafür entschieden.“
Der Besuch der Veranstaltungsreihe ist für ihn allerdings selbst eine Premiere: „Heute hat es mal geklappt. Aber sicher nicht zum letzten Mal.“ Julia hat sich dagegen von Freunden überreden lassen, mitzukommen. Überzeugt ist sie bisher nicht: „Vielleicht wird es gleich noch besser.“
Die Pommesgabel in den Saal gereckt
Und dann wird es vor allem lauter. „Splaindor“ betreten die Bühne. Die fünf Musiker aus Witten und Umgebung sind bereits seit den ersten Tagen von „Metal for Mercy“ dabei. Auch weil ein Anteil der Einnahmen einem guten Zweck zugute kommt. „Von der Menschlichkeit her ist das immer top“, sagt Bassist Jörg (44).
Als „alte Hasen“ legen sie an diesem Abend souverän los. „Für uns ist das natürlich ein Heimspiel“ so Frontfrau Eva. Auch wenn die 27-Jährige gesteht: „Routine ist das dann doch nie. Das sollte es aber auch nicht sein.“ Routiniert wirkt es allerdings, wie sie auf der Rampe zappelt – und ihre Finger ausgestreckt zur „Pommesgabel“ in den nun pulsierenden Saal reckt.
>> Nächster Konzerttermin: „Christmas Special“
Nach dem Jubiläum geht es nahtlos weiter: Am Samstag, 15. Dezember, ertönt im „Treff“ (Mannesmannstraße 6) erneut ein „Metal for Mercy“-Konzert, diesmal mit fünf Bands.
Um ordentlich in den Advent hineinzufeiern, gibt es dann auch ein „Christmas Special“: Unter anderem werden bei einer Tombola T-Shirts, CDs oder Gitarren verlost.