Bochum. In Bochum wurden 250 Stellen bekannt, an denen die Polizei mit Schmierereien („ACAB)“ beleidigt wird. Die Stadt will bei der Entfernung helfen.

Die junge Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat im Stadtgebiet Bochum bereits 250 Stellen entdeckt, an denen Polizeibeamte beleidigt werden. Das sagte die junge Beamtin Sarah Kramer auf WAZ-Anfrage.

Es geht um die Buchstaben ACAB an Wänden, Brücken, Schildern und anderswo im öffentlichen Stadtbild. Die Buchstaben stehen für den englischen Satz „All cops are bastards“ – „alle Polizisten sind Bastarde“.

Sarah Kramer gehört zu einer Gruppe junger Polizeigewerkschafter, die seit dem vorigen Sommer solche Schmähungen in Bochum, Herne und Witten ausfindig machen. Das passiert zum Beispiel mit der Whats-App-Nummer 0152-25418150, die jeder anwählen und dort Bescheid sagen kann. Ziel: „ACAB“ soll nach und nach entfernt werden.

Polizistin traf sich mit Oberbürgermeister und Stadtdirektor von Bochum

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Vor wenigen Wochen hat sich die Polizistin mit Bochums OB Thomas Eiskirch (SPD) und Stadtdirektor Sebastian Kopietz getroffen, um über das Problem zu sprechen. „Ein sehr nettes Treffen“, sagt sie. Die Stadt will „ACAB“ jetzt mit einem speziellen Reinigungsgerät beseitigen. Die junge GdP hat der Stadt eine Liste mit den 250 betroffenen Stellen übergeben. Die Stadt prüft, wo sie selbstständig die Schmierereien entfernen kann, weil es städtische Flächen sind. Oder wo sie gegebenenfalls andere Eigentümer anspricht und ihr Gerät zur Verfügung stellt.

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Einige „ACAB“-Schriftzüge sind bereits beseitigt worden, teilweise aber schnell wieder von Unbekannten neu aufgesprüht worden. So etwa an der Lohring-Brücke, wie Sarah Kramer sagt. „Man darf nicht den Mut verlieren.“ Vielleicht würden die Verursacher ja doch irgendwann damit aufhören.

Bürgermeisterin will „ACAB“-Problem auf dem Stadtputz Ende März thematisieren

„Solche Sprüche können und wollen wir in Bochum auf keinen Fall dulden“, erklärt die Bürgermeisterin Gaby Schäfer. „Deswegen sollte die Stadt das Problem bald angehen.“ Am 28. März starte in Bochum der Frühjahrs-Stadtputz. Er biete dann noch den passenden Rahmen, um auf das Problem der ACAB-Graffiti aufmerksam zu machen.

Die Ratsfrau hofft, dass es nicht zu lange dauert, die Liste mit den „ACAB“-Schmierereien abzuarbeiten. „Schließlich leistet die Polizei in Bochum wichtige und gute Arbeit, die Respekt verdient. Deswegen dürfen wir nicht zulassen, dass sie öffentlich und oftmals gut sichtbar beleidigt wird!“