Bochum. Die Stadt Bochum will im Sommer drei Millionen Euro in das Planetarium investieren. Besucher können sich auf noch bessere Projektionen freuen.

Von der unendlichen Weite des Universums kann Susanne Hüttemeister in ihrem Planetarium an der Castroper Straße 67 in Bochum nur träumen. Das Haus platzt mittlerweile aus allen Nähten.

„Wir leiden schon sehr unter der Enge hier“, sagt die 56-jährige Astrophysikerin. Hätte sie einen Wunsch frei, dann wäre das ein moderner Anbau für Büros und Seminarräume – gern auf der Fläche nebenan zwischen ihrem denkmalgeschützten Gebäude und der Hildegardis-Schule.

Neue Technik soll Planetarium Bochum fit für die Zukunft machen

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Ob ihr dieser Wunsch eines Tages erfüllt wird, steht bislang in den Sternen. Ein anderer indes wird alsbald Realität: Ab August sollen Technik und Bestuhlung des 1964 eröffneten Planetariums erneuert werden.

Rund drei Millionen Euro investiert die Stadt, um die Fulldome-Projektion, so der Fachbegriff, auf den neuesten Stand der Technik zu bringen.

Früher gab es nur eine Show pro Woche

Zwölf moderne LED-Beamer mit einer besonders hohen Auflösung sollen künftig acht Video-Felder in der Kuppel zuverlässig „bespielen“. Technische Mängel kann sich das „kosmische Schauspielhaus“ bei jährlich 2400 Veranstaltungen nicht leisten. In der Anfangszeit leuchteten 78 herkömmliche Dia-Projektoren die Kuppel aus.

Der Sternenhimmel über Bochum im Februar

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    Mehr als eine Show pro Woche war damals nicht möglich, der Bildungsauftrag des Planetariums stand im Vordergrund. „Das Thema Bildung ist im Laufe der Zeit nicht weniger geworden, das Thema Kultur aber deutlich mehr“, so Hüttemeister. Konzerte, Kinder-Shows, Lesungen, Hörspiele und vieles mehr gehören zum Programm in der Kuppel, die anfangs allein den Weltraum spektakulär in die Stadt holen sollte.

    Jahr für Jahr werden neue Besucherrekorde aufgestellt

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    Seit 2004 leitet Hüttemeister das Planetarium, das zuletzt Jahr für Jahr neue Besucherrekorde aufstellte. 2019 kamen 304.591 Gäste. „Wir haben unsere natürliche Grenze vermutlich erreicht“, so Hüttemeister.

    Die neue Technik soll daher insbesondere helfen, die Zahlen zu stabilisieren. Hüttemeister: „Wir wollen aber auch unser Angebot im Bereich Bildung und Kultur weiterentwickeln. Kultur und Wissenschaft sind für mich zwei Seiten einer Medaille.“

    Für die Leserinnen und Leser der WAZ wird Susanne Hüttemeister künftig einmal monatlich den Sternenhimmel über Bochum erklären – in Text und Video.