Bochum-Linden. An die 40.000 Besucher feiern den Lindener Rosenmontagszug. Der „Lindwurm“ bot auch eine Lösung für Gruppen des abgesagten Wattenscheider Zugs.

Zehntausende Bochumer feierten den Rosenmontagszug in Linden – dem Regen und Wind zum Trotz. Ab 14.11 Uhr schlängelte sich der „Lindwurm“ durch die Hattinger Straße. Zwischen 35.000 und 40.000 Narren jubelten laut Polizei vom Straßenrand den Prunkwagen, Fanfarenzügen und Fußgruppen zu.

Eingestimmt wurden die vielen Besucher von der Werbegemeinschaft Linden, die den Zug unter dem Motto „Die wilden 20er - Helau!“ auch organisiert hat. Auch die Ruhrlandbühne war mit Tanzgarden, Wagen und Fanfarenzug in Rot-Weiß dabei. Der Linden-Dahlhauser Turnverein LDT schmückte seinen Prunkwagen mit der Aufschrift „Das Leben ist bezaubernd, man muss nur den richtigen Sport treiben“.

Auch Südwest-Bezirksbürgermeister Marc Gräf (weißes Hemd, Mitte) und Ost-Bezirksbürgermeisterin Andrea Busche (roter Hut, rechts) liefen vorn im Zug mit.
Auch Südwest-Bezirksbürgermeister Marc Gräf (weißes Hemd, Mitte) und Ost-Bezirksbürgermeisterin Andrea Busche (roter Hut, rechts) liefen vorn im Zug mit. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Zum ersten Mal mit dabei war die 27-köpfige Gruppe „Moderner Fanfarenzug Bochum Ruhr 2019“. „Wir freuen uns riesig, dass das trotz des Wetters geklappt hat“, sagt Gründer Mike Bottländer. Stolz zeigt er die Fahnenträger der Gruppe, die Fanfarenspieler und Trommler sowie die sehr junge „Majonettengarde“. „Wir haben uns im November in Dahlhausen an der Ruhr zusammengetan, um Musik zu machen“, erzählt der 27-Jährige, „dann dachten wir, wir können eigentlich auch einen Fanfarenzug aufmachen“.

Der Lindener Prinz Timo I. grüßte seine närrischen Untertanen vom Prunkwagen der Kolpingfamilie Linden. Mit einem aufwendigen Wagen präsentierte sich auch die Landjugend Stiepel – ganz nach dem Motto „Ohne Landwirtschaft ist alles doof“. Am Zugende nebelte „The Golden 20s Fraktion“ unter Einsatz starker Nebelmaschinen die Besucher des Umzugs ein.

Vor allem Familien mit jungen Kindern feierten vom Rand der Hattinger Straße den „Lindwurm“ mit.
Vor allem Familien mit jungen Kindern feierten vom Rand der Hattinger Straße den „Lindwurm“ mit. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

„Bei uns sind diesmal mehr Besucher als im letzten Jahr“, erklärt Frank Pätzold aus dem Planungsteam des Zugs. Grund dafür sei der abgesagte Umzug in Wattenscheid. „Es sind die da, die gestern nicht zum Zug gekommen sind, im doppelten Sinne“, sagt Pätzold. Spontan hat er drei Gruppen in den Lindener Zug integriert, die eigentlich am Wattenscheider Zug am Sonntag teilgenommen hätten.

Zu diesen Gruppen gehören auch die als Superhelden verkleideten „Locke“-Friseure. „Wir sind sehr froh, dass wir jetzt hier teilnehmen können und dieser Zug gefällt uns auch gut“, sagt Dirk Nitzschke, der mit den Mitarbeitern von fünf Bochumer Friseursalons im Zug mitgeht. Für ihn ist der Karnevalszug ein „Riesen-Betriebsausflug“.

Vor, während und nach dem Umzug feierten die Bochumer insbesondere vor der katholischen Kirche. Neben Familien tummelten sich an dieser Stelle auch viele alkoholisierte Jugendliche und junge Erwachsene.

An dem Lindener Rosenmontagszug nahmen 36 Gruppen sowie die Feuerwehr und zu guter Letzt der Umweltservice Bochum teil. Die Bochumer Polizei meldete am Abend, der Zug sei mit 35.000 bis zu 40.000 Besuchern störungsfrei verlaufen.