Wattenscheid. Die Stadtgestalter schlagen zur Aufwertung der Stadtteile eine Vernetzung der nördlichen WAT-Ortsteile mit den Hochschul- und Unistandorten vor.

Das erklärt Dirk Dziabel, Sprecher der Stadtgestalter in Wattenscheid. Dazu gibt es eine Anregung für die Bezirksvertretung.

Bei den Bebauungsplanungen im Zuge der Rahmenplanung „Bahnflächenentwicklung Günnigfeld“ sollten entlang der ehemaligen Bahntrasse von Leithe bis Günnigfeld parallel zum Radschnellweg RS1 Flächen von der geplanten Bebauung freigehalten werden. Ziel sei, „zu einem späteren Zeitpunkt die Trasse für eine Straßenbahn, Stadtbahn, Regiotram oder vergleichbaren beschleunigten Schienenverkehr nutzen zu können, um die Essener Innenstadt - Essen-Kray, Leithe (mit Lohrheidestadion), Günnigfeld, WAT-Heide und die Jahrhunderthalle mit der Bochumer Innenstadt zu verbinden“.

Anbindung möglich

Im Zuge des Lohrheidestadion-Ausbaus sei zudem eine gute ÖPNV-Verbindung die Grundlage für eine ansprechende Veranstaltungsstätte.

Die Bahntrasse liege wenige Meter nördlich des Stadions und sei prädestiniert, mit wenig baulichem Aufwand ans aktive DB-Streckennetz angeknüpft zu werden. Über den weiteren Verlauf wäre z.B. auch eine Direktanbindung von BO und WAT nach Oberhausen denkbar.

Die Bahn könne im Bereich von Bebauungen als Straßenbahn geführt werden. Der VRR solle in Zusammenarbeit mit den Städten Bochum, Gelsenkirchen und Essen sowie den dort beauftragten Nahverkehrsbetrieben die Machbarkeit einer Straßen, Stadtbahn- oder Regiotram-Linie, die Essen, Essen-Kray, Leithe, Günnigfeld und Bochum verbindet, prüfen.

Ortsteile anbinden

Ziel sei, „die eher schlecht mit dem ÖPNV angebundenen Ortsteile mit den umliegenden Zentren zu verbinden und eine auch zeitlich attraktive Alternative zum Auto zu schaffen, die in Form von Buslinien nicht zu realisieren ist“. Heute sei es zeitraubend, z.B. von Günnigfeld nach Essen oder von Leithe nach Querenburg zu fahren, so Dziabel. „Teilweise sind selbst Strecken von über 10 km Länge und Ziel Günnigfeld mit dem Rad viel schneller zu erreichen als mit dem ÖPNV.“ Und nennt als Beispielverbindung: Hochschule Bochum bis Ulrichstraße Fahrzeit Auto ca. 20 Minuten, Fahrzeit Rad ca. 40 Minuten, Fahrzeit ÖPNV und Fußweg zur Haltestelle: ca. 65-80 Minuten.

Große Lücke im Netz

„Sieht man sich die Routenvorschläge für den ÖPNV auf einer Karte an, so wird man feststellen, dass im Bereich der Rheinischen Bahn eine große Lücke im Netz klafft und die Fahrzeiten von Bus und Bahn deshalb untragbar hoch ausfallen. Bei einer Reaktivierung in Form eines schienengebundenen Verkehrsmittels würde die Fahrzeit auf der Beispielrelation auf etwa 25-35 Minuten sinken, was einer Halbierung gleich käme.“

Auch für das restliche mittlere Ruhrgebiet biete die stillgelegte Rheinische Bahn eine der wenigen Möglichkeiten, weitere Kapazitäten im Schienenverkehr zu schaffen und für Entlastung auf der überfüllten Hauptstrecke zwischen Essen und Bochum oder sogar Dortmund zu sorgen.