Bochum-Gerthe. Für 25.000 Euro soll der Gerther Marktgarten verschönert werden. Doch bislang ist nichts passiert. Die SPD im Bezirk Bochum-Nord hakt nach.
Seit vielen Jahren macht sich die Bezirksvertretung Nord für eine gestalterische Aufwertung des Gerther Marktplatzes stark. Immer wieder werden kleine Maßnahmen losgetreten, finanziert jeweils aus dem eigenen Budget des Gremiums. Damit wird das enorme Engagement des Vereins „Gerther Treff“ unterstützt. Zuletzt wurde ein großer Wurf auf den Weg gebracht, Doch bis heute ist er nicht umgesetzt. Das bringt jetzt die SPD-Fraktion im Bezirk Nord auf den Plan.
Im vergangenen Sommer entschieden die Bezirksvertreter, eine Reihe von Vorschlägen zur Platzgestaltung umzusetzen. Für die nächste Sitzung am 10. März fragt die SPD an, wie weit die Planungen sind. Bezirksbürgermeister Henry Donner: „Uns stört, dass wir seither nichts mehr davon gehört haben.“ Insgesamt 25.000 Euro will das Gremium dafür locker machen.
Bürger wollen grüneren Platz
Zu den Maßnahmen gehören mehr Grün: Der Gerther Treff hatte mit der Anne-Frank-Realschule Gehölze und Blumen gepflanzt, das soll weiterentwickelt werden. Die verdorrten und zertrampelten Rasenflächen werden nachgesät – auch dies eine Anregung des Gerther Vereins rund um die Vorsitzende Marion Kensy. Auf der Stirnseite des Boule-Bereiches wird ein Stehtisch gewünscht, das Spielgerät wird umgesetzt oder eventuell ersetzt.
Erfolgsgeschichte des Gerther Treffs
Mit der Idee, Treffpunkte im Stadtteil zu etablieren bzw. neue zu schaffen, gründete sich der Bürgerverein in Gerthe, der „Gerther Treff“. Ziel ist, Menschen zu motivieren, die ihren Stadtteil sozial und städtebaulich nach eigenen Bedürfnissen entwickeln wollen.
Seither hat der Verein eine Reihe attraktiver Veranstaltungen auf die Beine stellen können wie der Trödelmarkt, „Kaffee anne Bude“, Stadtteilpicknick. Gerade mit der Marktbude als Treff im Stadtteil hat der Gerther Treff eine Erfolgsgeschichte geschrieben.
Die Verwaltung hatte eine Reihe von Ideen zusammengetragen, die im ersten Aufschlag die Fläche zwischen Gerther und Bethanienstraße für Bürger attraktiver macht und ihr Aufenthaltsqualität verleiht. Im Vorfeld waren Vorschläge von den Gerthern und von Politikern in der Bezirksvertretung Nord eingebracht worden.
Probleme beim Brunnenbau
Die SPD-Fraktion will auch wissen, in welchen Bereichen sich Probleme abzeichnen, etwa bei der Errichtung eines Brunnens, auch, um die Pflanzen pflegen zu können. Weitere Ideen des Gerther Treffs sind, eine feste Stromversorgung für Veranstaltungen auf dem Marktplatz zu installieren. Gerther Bürger hatten sich mehr Bäume im Marktgarten gewünscht. Die Verwaltung winkt ab: Das würde die Fläche für Veranstaltungen einschränken. Dann wäre etwa beim „Gerther Sommer“ kaum mehr Platz für die beliebte Hüpfburg für Kinder.
Eine „Summ- und Brummwiese“ sowie ein Insektenhotel sollen dem Klimaschutz gerecht werden. Auch hier fragt die SPD: Wann wird es aufgestellt? Weiterer Vorschlag: Zur Steigerung der Aufenthaltsqualität freies WLAN und für Hundefreunde eine Kotbeutel-Station.
Einen zusätzlichen Elektroanschlusskasten, wie vom Gerther Treff gewünscht, lehnt die Verwaltung aus optischen Gründen ab, eine Versorgung mit temporärem Verteilerkasten sei ausreichend. Eine stationäre Wasserversorgung kostete 10.000 Euro. Deshalb bevorzugt die Stadt, eine mobile Anlage zu nutzen mit Anschluss an den unterirdischen Hydranten am Zugang Turm-/Bethanienstraße.
Erinnerung an die jüngere Geschichte
Der nächste Wurf des Gerther Treffs: Eine Ausstellung in der Christopherus-Schule an der Gerther Straße lehnt an die historischen Bilder an, mit denen die Marktbude in Kooperation mit dem BV Hiltrop bestückt wurde. Die Idee: Menschen können ihre persönlichen Bilder in der Aula präsentieren oder Fotoalben mitbringen. Auch Filme werden gezeigt. Den zweiten Teil des Projektes soll ein Buch ergänzen zu den Bildern an der Marktbude.