Bochum-Gerthe. . 79 Anne-Frank-Realschüler pflanzen Sträucher und Blumen. Der Impuls kam vom Verein Gerther Treff. Die Verschönerung des Marktplatzes geht weiter.

Geschäftiges Treiben herrscht an diesem kalten Freitagmorgen im Gerther Marktgarten. 79 Kinder und Jugendliche, begleitet von ihren Lehrern, wuseln durch die Anlage und wühlen in der Erde.

Die Fünft- bis Zehntklässler der Anne-Frank-Realschule verzichten an diesem Tag auf Biologie, Sport oder Englisch. „Es ist eine Schulaktion, die wir hier durchführen“, erklärt Christoph Wieschus, Leiter der Garten AG. Die Schule unterstützt damit den Verein Gerther Treff in seinem Bemühen, den Marktgarten attraktiver zu gestalten. „Wir wollen einen Impuls setzen“, sagt Marion Kensy, Vorsitzende des Gerther Treffs. „Mit der Schule kooperieren wir schon länger.“

Schüler sind über mehrere Stunden beschäftigt

65 Sträucher pflanzen die Schüler über mehrere Stunden im Marktgarten rings um die Seilscheibe und die Sitzbänke. Zudem setzt jeder von ihnen eine Tulpenzwiebel in die Erde. „Dies ist nur ein erster Schritt. Die Aktionen gehen weiter“, erklärt Carsten Krinke, ebenfalls im Gerther Treff engagiert. Er hatte die Idee zu dieser Aktion und findet: „Unser Stadtteil hat Potenzial. Mit der Begrünung des Marktplatzes wollen wir einen Beitrag leisten, dies mehr herauszukitzeln.“

Tatsächlich ist der Marktgarten im Sommer inzwischen ein beliebter Treffpunkt für die Anwohner mit seinem Kaffeebüdchen, der Boulebahn und den Bänken.

„Flowers für Future“: Mit diesem Motto setzen sich für ihren Stadtteil ein (v.l.): Emely Tessmer, Alena Dittmann, Soraya Büchner und Yagmor Defir.
„Flowers für Future“: Mit diesem Motto setzen sich für ihren Stadtteil ein (v.l.): Emely Tessmer, Alena Dittmann, Soraya Büchner und Yagmor Defir. © Ingo Otto

Umwelt ist für die Schüler großes Thema

„Aber der Platz ist wenig einladend. Deshalb wollen wir auch weitermachen nach diesem Tag, um ihn schöner zu machen“, sind sich die Schülerinnen Angelina Schmitt, Laura Bente, Lena Göbel und Leonie Humme einig. Schließlich sei die Umwelt aktuell ein großes Thema. Das streichen auch ihre Mitschülerinnen heraus, die, angelehnt an die Aktion „Friday for Future“, mit dem Transparent „Flowers for Future“ ihre Motivation zeigen. Emely Tessmer (14) sagt: „Wir wollen, dass das Klima besser wird, und dafür müssen wir selbst etwas tun.“ Soraya Büchner (13) ergänzt: „Es ist ein kleiner Beitrag, den wir hier leisten. Es fühlt sich gut an.“ Es mache ihnen Spaß, etwas für Gerthe zu machen, wo sie alle zu Hause sind.

Bewerbung beim Stadtteilwettbewerb

Der Gerther Treff will sich mit seinem Langzeitprojekt, den Marktgarten aufzuwerten und zu einem beliebten Bürgertreffpunkt zu machen, im nächsten Jahr beim Stadtteilwettbewerb bewerben.

Zudem werden Sponsoren und Mitstreiter im Einsatz für den Stadtteil gesucht.

Wege sollen geschottert werden

Der Gerther Treff ist derzeit im Gespräch mit der Verwaltung und der Bezirkspolitik. Marion Kensy: „Wir haben so einige Wünsche. So sollen die Wege über den Platz geschottert werden, denn zurzeit ist es für Rollatoren und Kinderwagen zu holperig.“ Ferner sollen Stehtische an der Boulebahn aufgestellt und die Rasenflächen ausgesät werden. Die Schüler-Pflanzaktion finanzieren Verein und Schule mit bescheidenen Mitteln gemeinsam. „Wir haben noch 900 Euro übrig vom Sponsorenlauf der Christopherus-Schule. Das Geld wollen wir in die Fortsetzung des Marktgarten-Projekts investieren.“