Kleider, Deko und viele Begegnungen: In 20 Jahren wurde das Geschäft Leicht-Sinn am Alten Markt für viele Wattenscheider zum Treffpunkt
Es scheint wie ein Wohnzimmer – und ist sogar eines: Das Dekorationsgeschäft Leicht-Sinn am Alten Markt in Wattenscheid ist in den vergangenen 20 Jahren zum Zuhause von Besitzerin Ina Schlömann und vielen Wattenscheidern geworden.
Ein goldener Hase lugt zwischen grünen Zimmerpflanzen hervor. Von der Decke hängen Federkränze und im Hintergrund ertönt beruhigende Saxofonmusik. „Hier wird Leichtsinn gelebt“, sagt Schlömann.
Gestartet ist die 51-Jährige mit einem ungewöhnlichen Konzept. „Ich mag diesen Begriff nicht, aber im Grunde ist das ein ‘Concept Store’. Hier wird permanent umgestellt und umdekoriert“, erklärt die 51-Jährige, „50 Prozent Deko, 50 Prozent Mode und Accessoires“. In ihrem „Zuhause der schönen Dinge“, wie sie es nennt, reihen sich Kleiderstangen an Deko-Elemente. Doch auch Bilder, Blumen, Kissen, Taschen und manchmal Lebensmittel werden hier im Herzen von Wattenscheid angeboten.
Aus dem Deko-Hobby wurde ein Geschäftskonzept
Seinen Anfang nahm das ungewöhnliche Geschäft im März 2000. Ina Schlömann hing ihren Büro-Job an den Nagel und suchte ein Ladenlokal, um ihr Dekorations-Hobby zum Beruf zu machen. „Dann habe ich den Zuschlag für dieses wunderschöne alte Haus bekommen und bin ziemlich blauäugig durchgestartet“, sagt die 51-Jährige.
Vieler Bürokratie-Hürden und einer großen Baustelle vor der Tür zum Trotz blieb Schlömann motiviert. Schon bald habe sie gemerkt, dass kein Wochenende mehr frei war. „Man sieht am Anfang nur das Schöne. Und man funktioniert“, erinnert sich die Wattenscheiderin.
Viele Stammkundinnen seit dem ersten Tag
An ihre erste Kundin am Eröffnungstag, dem 9. März 2000, kann sich Ina Schlömann noch gut erinnern. Wie viele Besucher der ersten Stunde wurde sie zur Stammkundin. „ Wir haben hier überwiegend Stammkundinnen, meist im Alter 50+“, sagt die Betreiberin. „Manche bringen mir Kuchen oder Mittagessen vorbei, wenn die sehen, dass ich gerade viele neue Ware einsortieren muss“, sagt Schlömann.
Jubiläum im „Zuhause der schönen Dinge“
Am Montag, 9. März, beginnt die Jubiläumswoche um 18.30 Uhr mit einem „LeichtSinn-Unplugged“-Konzert von Andreas Löbbecke mit Gitarre und Gesang.
Am Dienstag, 10. März, bringt um 17 Uhr das Vater-Tochter-Duo „Karschti & Emmi“ Coversongs zum Klingen.
Am Freitag, 13. März, lädt das „Leicht-Sinn“ um 18 Uhr ein zu: „Und wieder küsst Belmondo Catherine Deneuve – Anzügliches für die Ohren“.
Mittlerweile zählt zu ihrer Kundschaft auch eine neue Generation, die schon die Kindheit im Laden verbracht habe. „Es ist schön zu sehen, dass junge Leute vorbeikommen, manchmal einfach um ‘Hallo’ zu sagen“, so die Betreiberin. Für die jüngeren Kunden seien insbesondere Lederwaren, Duftkerzen und Schmuck interessant – allerdings auch nachhaltige Kleidung, die Schlömann seit etwa vier Jahren in ihrem Sortiment hat.
Ihre Produkte sucht sich die 51-Jährige auf Fachmessen aus. Dafür klappert sie zweimal im Jahr je sechs bis sieben Messen ab. „Das ist manchmal schon ein Marathon“, sagt Schlömann, die dabei um Kitsch-Stände bewusst einen Bogen macht. Internetkäufe vermeide sie, wo sie kann: „Da bin ich ganz ‘old fashion’. Ich muss ein Glas anfassen, damit ich weiß, ob es wertig ist“.
Konzerte und eine erotische Lesung
Zur Jubiläumswoche sei sie von befreundeten Stammkunden überredet worden. Nun lädt Schlömann vom 9. zum 14. März zur „LeichtSinnigen Festwoche“ ein.
Geplant ist beispielsweise für den Jubiläumstag, Montag den 9. März, ein Konzert mit Gitarrenmusik und Gesang von Andreas Löbbecke. Am Freitag findet in dem „Zuhause der schönen Dinge“ eine erotische Lesung mit dem Titel „Und wieder küsst Belmondo Catherine Deneuve – Anzügliches für die Ohren“ statt.
Mit dem Jubiläumsprogramm will sich die Wattenscheiderin bei ihren langjährigen Kunden bedanken, die Leicht-Sinn als Wattenscheider Treffpunkt und Wohnzimmer begreifen. „Das ist mehr als ein Laden, das ist mein Zuhause“, sagt Schlömann.