Bochum. Opel ist gegangen, neue Unternehmen kommen nach Bochum. Auf Mark 51/7 entsteht der Standort des Bahnzulieferers Wabtec. Anfang 2021 zieht er ein.

DHL-Paketzentrum, O-Werk, Office 51/7, Zess. Ein Standort ist bereits in Betrieb, drei weitere werden gerade neu- oder umgebaut. Und nun startet die fünfte Ansiedlung auf Mark 51/7, dem ehemaligen Opel-Werk in Bochum-Laer.

Wabtec hat zum traditionellen Spatenstich an der Sophie-Opel-Straße 5 geladen, einen Steinwurf entfernt von der früheren Opel-Verwaltung, dem O-Werk. Der US-Konzern lässt dort auf einem 34.000 Quadratmeter großen Grundstück eine Produktions- und Lagerhalle plus Bürokomplex errichten. Einziehen wird das Wabtec-Tochterunternehmen Faiveley, dessen bisheriger Standort in Witten aus allen Nähten platzt und keine Erweiterungsmöglichkeiten bietet, mit seinen mehr als 300 Beschäftigten. Ein Umzug in die Nachbarschaft sozusagen.

Nähe zum Talentpool der Universitäten

Viele Gründe haben für Bochum gesprochen, so Daniel Gradl, Geschäftsführer von Wabtec Bochum.
Viele Gründe haben für Bochum gesprochen, so Daniel Gradl, Geschäftsführer von Wabtec Bochum. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

„Wir haben uns aus mehreren Gründen für Bochum entschieden“, so Geschäftsführer Daniel Gradl, Geschäftsführer von Wabtec Bochum. „Erstens liegt der Standort nur 15 Fahrminuten von unserem langjährigen Firmenstandort entfernt, so dass wir alle unsere Mitarbeiter mit nach Bochum nehmen können. Zweitens verfügt Wabtec Bochum über eine Top-Verkehrsanbindung, die sowohl für unsere Mitarbeiter als auch unsere bundesweiten und internationalen Kunden wichtig ist. Zudem hat uns die Bochum Perspektive in allen Punkten der Ansiedlung gut beraten und uns mit ihrem zukunftsorientierten Konzept und der Nähe zum Talentpool der Universitäten überzeugt.“ Im September 2018 war die Entscheidung für Mark 51/7 gefallen.

Umzug Ende des Jahres

Noch in diesem Jahr soll der Umzug über die Bühne gehen. „Der Zeitplan sieht vor, dass wir ab dem dritten Quartal sukzessive mit dem Innenausbau unseres zukünftigen Firmensitzes beginnen werden, alle Produktionsanlagen Zug um Zug umziehen und ab 1. Januar 2021 vollständig in Bochum produzieren können“, so der hiesige Wabtec-Chef. „Für uns ist es wichtig, uns so aufzustellen, dass wir alle unsere Prozesse in der Fertigung, dem Service und dem Vertrieb in einer Immobilie abbilden können und unseren Mitarbeitern und Kunden damit eine langfristige Perspektive bieten können.“

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Bremsscheiben am Dienstag, 21.02.2017, bei der Firma Faiveley in Witten Annen. Die Firma Faiveley baut Bremssysteme für neue Regionalbahn RRX. Die Firma baut u.a. auch Bremssysteme für die ICE Züge der Deutschen Bahn. Foto: Thomas Nitsche - Funke Foto Services
Von Andreas Rorowski und Susanne Schild

Ortstermin bei symbolischen ersten Spatenstich auf Mark 51/7 im provisorischen Zelt: Schon Ende des Jahres soll der Büro- und Produktionskomplex fertiggestellt sein.
Ortstermin bei symbolischen ersten Spatenstich auf Mark 51/7 im provisorischen Zelt: Schon Ende des Jahres soll der Büro- und Produktionskomplex fertiggestellt sein. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Bauherr ist der internationale Immobilienentwickler Panattoni, mit dem Wabtec einen Mietervertrag über 15 Jahre plus mehrfache Verlängerungsoptionen abgeschlossen hat. Ausführen wird den Bau der Systembauer Goldbeck. Er hat schon an mehreren Stellen in Bochum bewiesen, großvolumige Gebäude in Windeseile errichten zu können, so beim Bau des Parkhauses an der Ruhr-Uni in Querenburg, der neuen Vonovia-Zentrale an der Universitätsstraße und dem Warenverteilzentrum von Opel in Langendreer.

Maßgeschneiderte Gebäude

„Die Immobilie wird auf unsere Bedürfnisse maßgeschneidert“, sagt Daniel Gradl. Entwickelt und hergestellt werden in Laer künftig Bremssysteme für Personenverkehrsfahrzeuge namhafter nationaler und internationalen Hersteller. Außerdem werden Bremsen und Kupplungen gewartet.

ÖPNV-Anschluss direkt vor der Tür

Gebaut wird der neue Wabtec-Standort auf einem 34.000 Quadratmeter großen Gelände unmittelbar am Kreisverkehr der Suttner-Nobel-Allee. Auf der Mittelachse von Mark 51/7 wird eine Straßenbahn fahren und damit die ÖPNV-Anbindung des Areals gewährleisten.

Entstehen sollen eine 9200 m² große Produktionsfläche, ein Lagerbereich von 5.100 m² und ein Bürokomplex von 5.600 m².

Das neue Gebäude soll Maßstäbe setzen. Im Mittelpunkt des Designs soll die Nachhaltigkeit stehen. „Hierzu zählen die Dachbegrünung auf dem Bürogebäude, Heizung über Geothermie, eine intelligente Lichtsteuerung, eine Photovoltaik-Anlage sowie Ladestationen für Elektroautos und -fahrräder, um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren“, so Wabtec-Sprecherin Silke Westermann. Eine „grüne Fabrik“.

Bürgermeisterin zu Gast beim Spatenstich

„Wer hier arbeiten wird, darf sich auf einen modernen Arbeitsplatz in einem nachhaltigen ,green building’ freuen“, so Bochums Bürgermeisterin Gabriele Schäfer (SPD) beim Spatenstich. Als weltweit führender Anbieter von Komponenten, Systemen und digitalen Lösungen für Personen- und Gütereisenbahnen passe Wabtec zum Gesamtkonzept von Mark 51/7 mit seinen Schwerpunktthemen IT-Security und Mobilität der Zukunft.