Bochum. Am Schauspielhaus Bochum wird über den Umbau des Foyers der Kammerspiele nachgedacht. Davon betroffen wäre auch das beliebte Restaurant „Tana’s“.
Das Schauspielhaus Bochum ist nicht nur für künstlerische Überraschungen gut. Auch baulich macht das Bochumer Theater immer wieder auf sich aufmerksam. Nachdem der durch einen Rohrbruch verursachte Wasserschaden im Kellergeschoss halbwegs „verdaut“ ist, rücken auf einmal die Kammerspiele und das Restaurant Tana’s in den Blickpunkt.
Neue Ideen für das Foyer der Bochumer Kammerspiele
Das zumal vor und nach den Vorstellungen gut besuchte „Tana’s“ wird es in der jetzigen Form nicht mehr lange geben. Und das hat zwei Gründe. Zum einen war der Gastro-Betrieb im Foyer der Kammerspiele rechtlich nicht genehmigt, sondern nur geduldet. „Die Duldung durch die Bauaufsicht läuft Ende der Spielzeit aus“, berichtet die stellvertretende Intendantin des Schauspielhauses, Susanne Winnacker. Es besteht also Handlungsbedarf, den Status Quo so zu ändern, dass ein Gastrobetrieb genehmigt werden kann.
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Dazu kommt der Druck, einen Ersatz für die bislang im Keller verortete Schauspielhaus-Kantine zu finden. Sie war bei dem Rohrbruch Mitte Dezember zerstört worden, aber schon vorher nicht mehr in Betrieb. „Auf Anordnung der Bauaufsicht mussten wir die Kantine schließen“, so Winnacker. Der marode Zustand der Infrastruktur sowie schädliche Substanzen in den Wänden waren die Gründe. Nun gelte es, für das Tana’s und die Kantine eine zukunftsfähige Lösung zu finden, möglicherweise wird das eine Co-Lösung sein: „Wir prüfen gerade, ob man Beides zusammenführen kann“, so Winnacker.
Letzter Umbau erfolgte im Sommer 2016
Die Umgestaltung des Kammer-Foyers wäre nicht der erste größere Eingriff an dieser Stelle. Der letzte datiert auf den Sommer 2016. Damals wurde die Theaterkasse aus dem Mittelbereich der Eingangszone an die nördliche Eingangstür verlegt, so wurde mehr Platz für die Gastronomie gewonnen und das zuvor übliche Gedränge zwischen Theater- und Bistrokunden aufgehoben.
Der Beginn der Umnutzung des Foyers zur „Kombüse“ liegt noch länger zurück. Während der Intendanz von Matthias Hartmann wurde dort Anfang der Nullerjahre mit der „Speisekammer“ die erste öffentliche Gastronomie im Bochumer Theater eröffnet. „Mehr Aufenthaltsqualität“, lautete damals die Losung.
Tana’s wird auch für Theaterveranstaltungen genutzt
Später wurde das Bistro auch als Aufführungs- und Veranstaltungsstätte genutzt; so fanden Schauspieler-Gespräche und die Gedenkfeier zum Todestag von Tana Schanzara hier statt. Aktuell steigen hier oft die Premierenfeiern.
Dass der Einbau der Kantine, die ausschließlich für die Mitarbeiter und nicht öffentlich zugänglich ist, Restaurant-Plätze wegnehmen könnte, befürchtet Winnacker nicht: „Das ist eine Frage der Planung, das Kammer-Foyer bietet ist Platz genug.“ So oder so, wird aber in jedem Fall ein neues Belüftungssystem notwendig, geschätzte Kosten: 160.000 Euro.
Pachtvertrag läuft im Sommer aus
Wie die Planung letztlich aussieht, soll bis Frühjahr feststehen. Die Umbauten könnten dann in der Sommerpause erfolgen. Der aktuelle Caterer der Kantine und des Tana’s ist bei allem nicht mehr dabei: die Matthias-Claudius-Stiftung hat den im Sommer auslaufenden Pachtvertrag nicht verlängert. Die Suche nach einem Nachfolger läuft.
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