Bochum. Starker Orchesterklang und ein virtuoser Solist: Das Jugendsinfonieorchester der Musikschule Bochum überzeugte im ausverkauften Musikforum.
Seit zehn Jahren veranstaltet der Lions Club Bochum Hellweg alljährlich ein Konzert mit dem Jugendsinfonieorchester (JSO) der Musikschule. Am Sonntag war es wieder soweit. Und das Anneliese-Brost-Musikforum Ruhr in Bochum einmal mehr ausverkauft.
Orchester ist ein Aushängeschild für Bochum
Der Deal geht so: Die Lions übernehmen die Organisation und die Werbung für das Konzert, die jungen Musiker/innen gestalten jeweils ein ambitioniertes Programm. Der Erlös des Konzertes kommt direkt dem Orchester zu Gute. Eine gute Tat: Denn das mehrfach preisgekrönte JSO ist ein Aushängeschild sowohl für die musikalische Nachwuchsförderung als auch für die Kulturstadt Bochum.
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Das wurde gleich zu Beginn deutlich, als „Raptus – Die Freiheit des Beethoven“ erklang, eine Hommage, die der bekannte Komponist Enjott Schneider (*1950) anlässlich von Ludwig van Beethovens 250. Geburtstag komponiert hat. Das virtuos instrumentierte Stück greift Aspekte von Beethovens Musik auf, mixt sie bunt durcheinander – und beweist klanglich, warum der Bonner Meister als ein „Feuerkopf“ galt. Das junge Orchester, behutsam und bestimmt zugleich geführt von Norbert Koop, setzte schöne Akzente in Dynamik und Klangzauberei.
Das Publikum war hingerissen
Sehr gut kam danach Henryk Wieniawskis Konzert für Violine Nr. 2 d-moll an, ein selten zu hörendes Werk, das der Komponist (1835-1880) und ausgebildete Geiger sich auf den Leib komponiert hatte. Solist im Musikforum war der erst 15-jährige Darius Preuß. Der Bochumer studiert an der Musikhochschule Köln und konnte bereits viele Preise bei Wettbewerben wie „Jugend musiziert“ gewinnen. Voll konzentriert und sympathisch-scheu im Auftreten, gestaltete Preuß die Solo-Partien des hochromantischen Violinkonzerts mit Anmut und Feuer. Das Publikum war hingerissen. Donnernder Applaus!
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Dennoch: Sein Trumpf-As spielte das JSO erst nach der Pause im zweiten Teil des Konzerts aus. Es erklang die 5. Sinfonie Es-Dur des finnischen Nationalkomponisten Jean Sibelius, ein 1915 entstandenes Schlüsselwerk zwischen Spätklassik und Moderne. Das klangmächtige Musikstück bietet anrührende Melodien ebenso wie schroffe Brüche; anheimelnde Passagen („Schwanengesang“) stehen neben dynamisch gestuften Donnerwelten.
Dem Dirigenten gelang ein hervorragend getimter Schlusspunkt
Das JSO meisterte den Parforce-Ritt durch die zerklüftete Komposition souverän, vom leisen Flüstern der Streicher bis zur gewaltigen Schlusssteigerung im Tutti war alles fein abgestimmt. Sehr effektvoll, weil die Generalpausen zwischen den letzten sechs kurzen Akkorden in guter Länge auskostend, gelang dem Dirigenten Norbert Koop ein hervorragend getimter Schlusspunkt.
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