Bochum. Mit Grabegabeln, Axtstielen und Baseballschlägern war eine Menschenmenge in Bochum aufeinander losgegangen. Gegen 19 wird jetzt ermittelt.
Diese wilde Attacke an einem Sonntagmittag mitten auf einer Straße in Bochum hat viele Menschen in Bochum schockiert. Rund 25 Menschen (20 bis 48) waren mit Mist- oder Grabegabeln, Axtstielen und Baseballschlägern aufeinander losgegangen. Jetzt, knapp zwei Monate nach dem Verbrechen, hat Staatsanwältin Svenja Große-Kreul Verfahren gegen 19 Beschuldigte eingeleitet, vor allem Rumänen. Das teilte sie am Montag auf WAZ-Anfrage mit.
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Sicher ist es nicht, aber die Ermittler vermuten, dass sich Streitigkeiten im Rotlichtmilieu hinter dem Gewaltexzess verbergen könnten. Am 1. Dezember (1. Advent) waren zwei rivalisierende Gruppen, die mit schweren Limousinen gekommen waren, vor dem Lidl-Parkplatz an der Dorstener Straße aufeinander losgegangen.
Ein Mann soll absichtlich von einem Auto umgefahren worden sein
Es gab laute Schreie. Ein Schwerverletzter lag auf dem Grünstreifen direkt neben der Straßenbahnstrecke. Er soll von einem Auto absichtlich umgefahren worden sein. Weitere Beteiligte sollen ihn in ein anderes Auto gezogen und weggeschafft haben. Auf der A40, an der Raststätte Beverbach, wurde der Wagen von der Polizei gestoppt.
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Insgesamt wurden fünf Männer verletzt, zwei davon schwer. Mehrere Autos wurden schwer beschädigt, teilweise völlig entglast. Insgesamt wurden damals 13 Tatverdächtige festgenommen, tags darauf aber wieder laufen gelassen. Die „MK LiPa“ wurde eingesetzt: Mordkommission Lidl-Parkplatz.
Ermittelt wird weiter wegen eines versuchten Tötungsdeliktes. In den nächsten Wochen will die Staatsanwältin entscheiden, ob beziehungsweise gegen wen sie Anklage erhebt. Niemand sitzt bisher in U-Haft.