Bochum. In der Zeche 1 Bochum hat „Geister“ von Florian Fischer Uraufführung. Die Schauspielhaus-Inszenierung wagt sich an eine neue Form von Theater.

„Geister“ werden in der Zeche 1 geweckt, wo Florian Fischer für das Schauspielhaus Bochum die gleichnamige Performance als Uraufführung inszeniert. Sie begibt sich auf die Spur des Unsichtbaren – in einer neuen Form von Theater.

Das Unterdrückte, Ausgelöschte und Verschwundene in unserer Welt ist es, das Fischer interessiert. Der Regisseur, der jüngst am Schauspielhaus bereits das Hörstück „Unsichtbar“ über Arbeit in der 24-Stunden-Pflege herausbrachte, setzt mit dem „Geister“-Abend seine Recherche über das Unsichtbar-Sein und -Machen von Menschengruppen in der öffentlichen Wahrnehmung fort.

Die Zukunft soll in Bochum wieder vorstellbar werden

Dabei gilt: Die Vergangenheit ist immer präsent. Alles was geschah, wirkt fort. „Erst wenn wir erkennen, dass alles, was wir für normal halten, auch erst erfunden werden musste, wird eine Zukunft wieder vorstellbar“, wie Fischer sagt.

Was einigermaßen verkopft klingt, soll aber kein Intellektuellen-Theater auf philosophischen Diskursniveau werden. Eher das Gegenteil: ein sinnliches Abenteuer. Gemeinsam mit Dramaturgin Felicitas Arnold und den Schauspielern/Tänzern Ann Göbel, Max Göran, Karin Moog und Tiran Normanson erarbeitete Florian Fischer einen multimedialen „Bühnen-Essay“, wie er es nennt, der nach dem „Unsichtbaren“ tastet.

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Bilder, Musik, Bewegung – sogar Gerüche! – sollen dem Publikum im geisterhaften Ambiente der alten Waschkaue der Zeche 1 in Weitmar einen individuellen Zugang zu dem Thema, aber auch zu sich selbst ermöglichen. „Jede Vorstellung ist so gesehen immer anders“, sagt Fischer, „auch der ,Atem’ des Publikums am jeweiligen Abend fließt in das Spiel mit ein.“

Geister spuken in den Köpfen der Lebenden

Die hintergründige, poetische und performative Form soll die Sinne der Theaterbesucher anregen. „Sie soll Gedanken und Wahrnehmungen ermöglichen, die uns bis in unseren Alltag begleiten“, sagt Fischer. Was würde sich für mich, für uns ändern, wenn alle Menschen, die nur als „Geister“ in den Köpfen der Lebenden existieren, plötzlich sichtbar wären? Eine interessante Frage.

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Ein einstündiges Spiel mit Raum und Zeit, Gedächtnis und Erinnerung, Wahrnehmung und Sinnlichkeit. Und gewiss kein Theaterabend der konventionellen Art.

Premiere am Freitag, 17. Januar, um 19.30 Uhr in der Zeche 1, Prinz-Regent-Straße 50-60. Dauer: ca. 1 Stunde. Karten und Spieltermine: 0234 3333 5555.

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