Bochum. Die Fahrbahn des Massenberg-Boulevards soll komplett erneuert werden. Die Pflastersteine sollen weg, dafür soll ein stabilerer Belag her.

Die beiden aktuellen Absenkungen auf dem Massenberg-Boulevard sind am Freitag provisorisch repariert worden – aber das ist nur eine Kleinigkeit von dem, was in absehbarer an dieser Stelle bevorsteht. Der ganze Massenberg-Boulevard soll erneuert werden, „möglicherweise noch in diesem Jahr“, wie ein Stadtsprecher am Freitag auf Anfrage der WAZ erklärte.

Kurz vor dem Jahreswechsel war das Pflaster an zwei Stellen abgesackt. Mulden entstanden. So erheblich, dass die Stadt die Gefahrenstellen absperrte. Deshalb konnten auch Busse die dortigen Haltestellen nicht mehr anfahren; sie werden seitdem umgeleitet.

Ab Donnerstag fahren wieder Busse

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Am Freitagmorgen haben Straßenbauarbeiter die Absenkungen an einer Stelle teilweise und an der anderen Stelle vollständig mit Asphalt aufgefüllt – plan zur übrigen Fahrbahn. Für neue Pflastersteine ist dort jetzt kein Platz mehr. Am kommenden Mittwoch sollen die Stellen provisorisch wieder befahrbar sein, so dass das ganze Massenberg-Boulevard für Busse spätestens am Donnerstag wieder freigegeben werden soll.

Tiefe Spurrillen durch die Last der Busse sind an der Haltestelle „Hauptbahnhof/Boulevard“ auf dem Massenberg-Boulevard entstanden.
Tiefe Spurrillen durch die Last der Busse sind an der Haltestelle „Hauptbahnhof/Boulevard“ auf dem Massenberg-Boulevard entstanden. © Bernd Kiesewetter

Dass die Reparatur nur ein Provisorium ist, hat seinen Grund. Die Stadt überlegt, den Massenberg-Boulevard komplett von Pflastersteinen zu befreien und stattdessen einen anderen, belastbareren Belag aufzutragen, um die Straße zukunftsfest zu machen. Der aktuelle Belag halte dem schweren Verkehr – gemeint sind vor allem die Busse – auf Dauer nicht stand. Am kommenden Dienstag wird die Verwaltung darüber den Ausschuss für Infrastruktur informieren.

Tiefe Spurrillen an der Haltestelle

Mehrere Pflastersteine auf dem Massenberg-Boulevard sind seit längerem zerbrochen oder angebrochen. Ein besonders schwerer Schaden ist auch auf dem Halteplatz der Haltestelle „Hauptbahnhof/Boulevard“ zu sehen: Dort haben sich unter der Last der Busse mehrere Zentimeter tiefe Spurrillen in der Fahrbahn gebildet, weil sie zu weich ist, vor allem in Hitzeperioden. Gerade das Anfahren und Bremsen entfaltet enorme Kräfte, die auf den Untergrund wirken.

Notdürftig mit Asphalt repariert wurde dieser Pflasterschaden an der Kreuzung Bongardstraße/Kortumstraße.
Notdürftig mit Asphalt repariert wurde dieser Pflasterschaden an der Kreuzung Bongardstraße/Kortumstraße. © Bernd Kiesewetter

Welcher neue Belag für den Massenberg-Boulevard ins Auge gefasst wird, ist noch völlig offen, auch die Finanzierung und die Dauer der Arbeiten. Am stabilsten sind Betonplatten – wie am Zentralen Busbahnhof, bevor er ganz neu gestaltet worden ist. Auch dort war vorher Pflaster verlegt – mit tiefen Mulden und massiven Schäden. Allerdings: So robust Beton-Platten auch sind, ein Beitrag für ein ästhetisches Stadtbild sind sie nicht.

Geschäftsmann: Es soll wohl ein Asphalt aufgetragen werden, eventuell mit Prägung

Wie Geschäftsmann Marc Mauer von der IBO-City, einer Initiative der Geschäftsleute in der Innenstadt, der WAZ sagte, sei „ganz stark zu vermuten“, dass die Fahrbahn noch in diesem Jahr erneuert wird. Seinen Informationen zufolge soll wohl ein Asphalt aufgetragen werden, eventuell mit einer Prägung. Je heller, desto schöner.

Boulevard ist eine „Fehlplanung“

Die Gesamtgestaltung des Boulevards vor fast 20 Jahren hält er für eine „Fehlplanung“. Wegen der Aufenthaltsqualität, des Straßenquerschnitts und des Problems, dass zu viel Wind durch die Straße weht.

Unabhängig von der Erneuerung des Straßenbelags soll es Überlegungen geben, den Boulevard grundsätzlich neu zu gestalten.