Bochum. Ein altes Klohäuschen am Schwanenmarkt in Bochum wird zum Ort für künstlerische Interventionen. Jetzt eröffnet dort die „Gender-Geisterbahn“.
Das verkommene Klohäuschen am Schwanenmarkt in Bochum zeigt sich seit ein paar Wochen in frischem Look: Möglich macht es eine künstlerische Intervention der Evangelischen Hochschule. EvH-Studierende beleben das alte Gemäuer neu. Nun steht die nächste Aktion an: Die „Gender-Geisterbahn“ wird eröffnet.
Ein Loch in die Wand geschlagen
„Schwanenmarkt 1“ ist der Titel dieses Labors für Kunst & soziale Recherche. Das Projekt wurde von EvH-Professorin Dr. Helene Skladny vom Studiengang Ästhetische Bildung gemeinsam mit den Künstlern Stephan Strsembski und Matthias Schamp ins Leben gerufen. Sechs Seminare der EvH mit über 100 Studierenden sind involviert; an der „Geisterbahn“ zu dem der Künstler Gilbert Geister.
Die kooperative Aktion hat neben einer aufgehübschten Fassade und einer großen Eröffnungsparty in November manch’ weiteren Eingriff gebracht: So klafft in der Mauer, die den ehemaligen Kiosk von den ehemaligen Toilettenräumen trennte, jetzt ein Loch. Warum das denn?
Platz geschaffen für das dritte Geschlecht
„In der ehemaligen Toilettenanlage spielte die geschlechtliche Differenzierung in ,Herren’ und ,Damen’ eine große Rolle spielte. Mit der Gender-Geisterbahn soll dies thematisiert und ins Absurde überführt werden“, erläutert Prof. Skladny. Der Zugang zur „Geisterbahn“ erfolgt für die männlichen und weiblichen Besucher strikt getrennt durch jeweils eigene Eingangstüren. „Aber auch für das dritte und alle eventuellen weiteren Geschlechter wurde ein Durchschlupf geschaffen“, so Skladny – das erwähnte Loch in der Wand.
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Im Inneren erwartet die Besucher/innen ein vielteiliges künstlerisches Environment mit Multimedia und Aktionen. Ein Raum wurde eigens unter Wasser gesetzt. In dieser speziellen „Geisterbahn“ kann man also allerhand erleben!
Samstag, 11. Januar, ab 19 Uhr, WC-Häuschen Schwanenmarkt/Ecke Castroper Straße. Eintritt frei.