Bochum. Das 2018 geräumte Hochhaus am Lohring hat einen neuen Eigentümer. Derweil ermittelt der Staatsschutz der Polizei wegen eines Graffiti-Spruchs.
Unbekannte Täter sind auf das Dach des Lohring-Hochhauses gestiegen haben dort weithin sichtbar die Worte „Bochum bleibt stabil gegen Nazis und Cops“ auf eine Betonblende gesprüht. „Cops“ ist englisch und heißt Polizisten. Die Buchstaben sind rund zwei Meter hoch, der Spruch selbst ist 20 Meter breit.
Die Polizei ermittelt jetzt wegen Sachbeschädigung. Der polizeiliche Staatsschutz wurde eingeschaltet und bittet um Hinweise auf die Täter: 0234/909 4505. Wie diese in das leerstehende Gebäude hinein und dann aufs Dach gekommen sind, ist unbekannt. Ob bzw. wann die Sprüherei entfernt wird, müsse mit dem Eigentümer geklärt werden.
Neuer Inhaber sitzt in Wattenscheid
Der ist neu. Bislang trat die Eigentümergesellschaft „Immonex“ als Besitzer auf. Ein Schild am Eingang des Hochhauses weist nun die „ImmoKonzept Plan GmbH“ als Ansprechpartner aus. Sie firmiert unter dem Dach der Projektentwicklungsgesellschaft DGC gleichfalls mit Sitz an der Gewerbestraße in Wattenscheid.
Wie es am Donnerstag auf WAZ-Anfrage hieß, werde man der Stadt und der Presse alsbald das Konzept für die künftige Nutzung der Immobilie vorstellen. Derweil berichten Anwohner, dass bereits etliche Innenwände herausgebrochen worden seien.
Stadt bestätigt „neue Überlegungen“
Just diese brüchigen Trennwände hatten im Juni 2018 dazu geführt, dass sämtliche 90 Wohnungen des in den 60er Jahren errichteten Hochhauses binnen zwei Wochen geräumt werden mussten. Stadt und Feuerwehr hatten erhebliche Brandschutzmängel reklamiert und den kurzfristigen Auszug der Mieter verfügt. Seither hatte ein „Immonex“-Sprecher offen gelassen, ob und wann es zu einer Sanierung, zu einem Verkauf oder möglicherweise auch zum Abriss des Hauses kommt.
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Die Stadt bestätigt: Der neue Eigentümer sei „mit eigenen Überlegungen zur Neugestaltung“ an die Verwaltung herangetreten. Mit Sicherheitsfragen, wie sich sich mit dem Graffiti-Spruch stellen, habe die Stadt indes nichts zu tun. „Das ist Sache des Inhabers.“